Ende September sind sich alle einig: der Umbruch ist gelungen. Murat Salar und Uwe Fecht haben eine Mannschaft geformt, die diesen Namen verdient. Ein Team, das mit Herz, Kampf und Leidenschaft die Fans begeistert und darüber hinaus noch feine Spielzüge in petto hat. Wo bleibt der Dank für diese moderne, erfolgreiche Spielweise? Gegen Siegen waren nur 1470 Zuschauer in der Grotenburg. In der Oberliga hatten die Uerdinger im Schnitt über 2500 Besucher. Nur ein einziges Mal, am ersten Spieltag, konnte die Grotenburg mit 3000 Zuschauern die 2000er Marke knacken. Dass zum Ligaauftakt knapp 1000 Schalker ihren Nachwuchs nach Krefeld begleiteten, sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.
Der KFC spielt so stark wie schon lange nicht mehr. Attraktiv ist das System und die Umsetzung des ehrgeizigen Trainer-Duos Salar/Fecht. Die Mannschaft pflügt, wie von Salar vor der Saison versprochen, in jedem Spiel den Rasen um und marschiert ohne Ende. Die, die noch ins Stadion kommen, wissen diese neue Truppe zu schätzen und peitschen die Jungs nach vorne - Szenenapplaus inklusive. Diese Leidenschaft, Identifikation mit dem KFC-Emblem hatten die Fans in der vergangenen Saison so sehr vermisst. Die sportliche Führung, inklusive der neuen Mannschaft, war in der Bringschuld und nach neun Spielen kann man festhalten, dass dort eine neue, homogene Truppe auf dem Platz steht, die sich mit dem KFC identifiziert. Bleibt die Frage: warum sich im bisherigen Saisonverlauf so wenige Krefelder mit ihrem KFC identifizieren? An der Mannschaft und ihrer Leistungen dürfte dies definitiv nicht liegen.
Die Besucherzahlen der KFC-Spiele im Überblick
Es werden sich mit Sicherheit Stimmen finden, die besagen, dass die aktuelle Vereinsführung an den schlechten Zuschauerzahlen Schuld ist. Präsident Lakis hat nicht nur Freunde in der KFC-Fanszene. Okay, einverstanden! Dürfen aber einzelne Personen ein Grund dafür sein, den persönlichen Herzensklub nicht mehr zu unterstützen? Nein! Es geht hier nicht um Lakis, Yilmaz und Co., sondern um das Ganze, das Wesentliche: den KFC Uerdingen. Fans dieses Klubs sollten die Spiele der Mannschaft besuchen und nicht boykottieren, weil man vielleicht mit der Vereinsführung nicht zufrieden ist oder noch besser, weil Englische Woche ist und die Fußball-Bundesliga oder Champions-League wichtiger ist. Ein Boykott schadet nicht der Chefetage des Vereins, sondern der Mannschaft und letztendlich dem eigenen Lieblingsklub - in dem Fall dem KFC Uerdingen.
Die aktuelle Mannschaft hat mehr als 1500 Zuschauer verdient. Sie hat mit der Truppe aus der Vergangenheit nichts zu tun. Also, KFC-Fans: Wo seid ihr?