"Vor Dezember wird das nicht klappen. Ob ich dann noch zum Einsatz komme, ob es überhaupt Sinn macht, werden wir dann sehen. Jetzt geht erstmal gar nichts", sagt Pagano, der einen Außenbandriss im rechten Knie erlitt. Der Tagesablauf des Italieners sieht auch sehr übersichtlich aus. "Ich habe eine Schiene und muss das Bein ruhig legen. Ich kann eigentlich gar nichts machen - nur liegen. Autofahren ist auch tabu. Es wird schon sehr langweilig in der Bude. Zum Glück haben wir jetzt die Englische Woche und dann läuft immer etwas im Fernsehen. Tagsüber kannst du dir ja nichts angucken. Da laufen Sendungen, die nicht so meine Welt sind", erklärt "Pino".
Dass der gebürtige Italiener ausgerechnet das Spiel am Dienstagabend (19.30 Uhr) bei seinem Ex-Klub Rot-Weiss Essen verpasst, ist schon ärgerlich. Denn Pagano würde nicht nur auf seinen ehemaligen Arbeitgeber treffen, sondern mit Daniel Grebe und Essens Co-Trainer Stefan Kühne auch zwei Kumpel wiedersehen. "Mit Stefan habe ich zuletzt noch geschrieben. Wir haben ja zusammen in Essen und Jena gespielt. Ein Wiedersehen wäre jetzt interessant gewesen. Da kann ich aber nichts machen. Die Jungs schaffen das auch ohne mich", ist Pagano zuversichtlich.
Der in Wuppertal lebende Offensivspieler war bis zu seiner Verletzung einer der Leistungsträger im Team von Claus-Dieter Wollitz. Mit Pagano hatte die Viktoria eine blütenweiße Weste vorzuweisen. Erst danach folgte das Remis in Uerdingen. "Silvio fehlt uns. Er war in Top-Form", weiß auch Sportvorstand Franz Wunderlich. Ob mit oder ohne Pagano, die Viktoria verfolgt in dieser Saison ein großes Ziel und diesem wird alles untergeordnet. "Wir wollen Erster in der Regionalliga West werden. Alles andere wird man dann sehen", betont Pagano.
Vor der Saison galt RWE als der Hauptkonkurrent der Kölner in Sachen Meisterschaft. Mittlerweile liegt Rot-Weiss elf Punkte hinter der Viktoria. Warum die Essener bislang hinter den Erwartungen blieben, will Pagano nicht beurteilen, sagt aber: "Wir waren vor dieser Saison vom ersten Augenblick eine zusammengewachsene Mannschaft. Wahrscheinlich haben wir die zwei Jahre vorher gebraucht, um zu einer echten Einheit zu werden. RWE hat im Sommer viele neue Spieler geholt. Das braucht alles seine Zeit. Aber da wird es nach dem holprigen Start sofort unruhig. Zeit bekommst du in Essen nicht, da gibt es keine Geduld. Ich war selbst bei Rot-Weiss unter Vertrag und weiß genau, wovon ich spreche."
Am Dienstagabend erwartet der 29-Jährige ein "kampfbetontes, intensives, interessantes Spiel": "Wenn wir am Ende einen Punkt mitnehmen, sind wir zufrieden. Der Druck liegt bei Rot-Weiss Essen."