„Das tut natürlich richtig weh, so ins Spiel zu starten“, fand Jürgen Klopp, während Jonas Hofmann von einem „dummen Tor“ sprach. „Dadurch konnten sie ihr Spiel und ihr offensives Pressen gegen uns besser aufziehen. Wir mussten mehr aufmachen, aber das haben wir auch nicht richtig gemacht. Jeder zweite Ball landete bei Leverkusen“, sah Hofmann seine Mannschaft mit den eigenen Waffen geschlagen.
Wie viele Sekunden nach dem Anpfiff der Ball im Netz zappelte, war Marco Reus nachher egal. „Leverkusen hatte danach Rückenwind und konnte sich auch zurückziehen. Wir haben uns danach schwer getan im Spielaufbau und keine Chancen herausgespielt.“
Sebastian Kehl fand das Auftreten der Leverkusener – wenngleich nicht sofort mit dieser Wucht – nicht verwunderlich. „Im defensiven Mittelfeld hat Leverkusen uns kaum Platz gelassen. Das hat uns nicht überrascht. Es ist dann natürlich nicht perfekt, so ins Spiel zu starten und erst einmal hinterherzulaufen.“ Für Kehl war neben dem frühen Rückschlag die Vorbereitung der Borussen kein Thema für den weniger optimalen Auftakt des BVB. Schließlich konnte Bayer Leverkusen mit einem nahezu kompletten Kader in die intensive Phase vor der Saison gehen. „Natürlich war das nicht so ganz optimal, aber wir wussten das und haben uns davor nicht versteckt. Deshalb haben wir auch keine Ausreden gesucht und das werden wir auch heute nicht tun.“ Steigerungspotential sieht Kehl dennoch: „Wir können sicherlich mehr als wir heute gezeigt haben.“
Roger Schmidts Phantasie reichte nicht so weit, um einen derartigen Auftakt vor über 80.000 Zuschauern in Dortmund auszudenken. Leverkusens Trainer sprach seiner Mannschaft ein kollektives Lob für das leidenschaftliche Spiel beim Vizemeister aus: „Das hätte man nicht schöner malen können. Das frühe Tor hat uns Sicherheit gegeben. Wir haben eine gute erste Hälfte gespielt.“
Der Blick geht beim BVB nun nach vorn. „Wir müssen weiter hart arbeiten, uns besser einstimmen, das Spiel aufarbeiten“, fordert Neuzugang Matthias Ginter die richtige Reaktion seiner Mannschaftskollegen. Und auch Ex-Kapitän Sebastian Kehl sieht in der Niederlage zum Saisonstart keinen Grund, jetzt schon die Segel zu streichen. „Wir werden das Fußballspielen deshalb jetzt nicht einstellen.“