Den rund 500 BVB-Fans waren die Tickets entzogen worden, weil sie beim Auswärts-Derby auf Schalke randaliert hatten. Es sollte eine Strafe auf "unbestimmte Zeit" sein.
Die Ultra-Fans von Borussia Dortmund haben ihre Strafe offenbar verbüßt: Der Verein gibt seinen treuesten Fans fast neun Monate nach dem Entzug ihre Auswärtsdauerkarten zurück.
Ein Dortmunder Ultra-Vertreter bestätigte unserer Redaktion, dass die Strafe aufgehoben worden ist. Diese war erlassen worden, nachdem Dortmunder Ultras im Oktober beim Derby auf Schalke randaliert hatten. Der Verein entzog damals rund 500 Mitgliedern der drei Ultra-Gruppen, „The Unity“, „Desperados“ und „Jubos“ die Auswärtsdauerkarten, also das Privileg, für jedes Auswärtsspiel des BVB eine Eintrittskarte sicher zu haben.
Die "Unbestimmte Zeit" ist abgelaufen
Damals hieß es: Die Entscheidung gelte für unbestimmte Zeit, aber mindestens für das Spieljahr 2013/2014. Diese unbestimmte Zeit ist nun vorbei. Borussia Dortmund belässt die Strafe bei einer Saison. „Die Karten wurden den Gruppen zurückgegeben“, sagt ein Ultra-Vertreter. Der BVB wollte sich zu dem Thema nicht äußern.
Die Reaktion bei der Polizei auf die Entscheidung ist verhalten: „Wir nehmen die Entscheidung zur Kenntnis“, sagt Cornelia Weigandt, Pressesprecherin der Dortmunder Polizei. „Uns war klar, dass es eine zeitlich begrenzte Maßnahme war.“
Die Karten werden nur personengebunden vergeben.
Der Besitzer hat eine Eintrittskarte für jedes BVB-Bundesliga-Auswärtsspiel sicher.
Für DFB-Pokal und Champions League gibt es ein Vorkaufsrecht.
Zuletzt hatte der BVB 2000 Anfragen für 500 Karten.
Für den Ultra-Anhänger ist die Derby-Randale abgehakt: „Es hat sich alles wieder beruhigt. Die Ultra-Gruppen haben eingesehen, dass sie Blödsinn gemacht haben.“ Davon scheint wohl auch der BVB überzeugt zu sein.
Die Fans wüssten jetzt, welche Strafe ihnen blüht, wenn sie sich daneben benehmen, sagt der BVB-Fan. „Dann droht die Ticket-Hotline.“ Als Inhaber der Auswärtsdauerkarte müssen die Fans nicht am Telefon warten, um vielleicht doch leer auszugehen.