Bis zum 6. Januar geht es im Schweizer Bad Ragaz vor allem um den spielerischen und taktischen Feinschliff. Schon die Ankunft macht deutlich: Es könnte eine komplizierte Vorbereitung für den BVB werden.
Für eine Weile riss tatsächlich der Himmel auf. Sogar die Sonne schien, als der Mannschaftsbus von Borussia Dortmund um kurz nach 13 Uhr vor dem Grand Resort Bad Ragaz zum Stehen kam und Spieler, Trainer und Offizielle ihr Quartier für die kommenden neun Tage in Beschlag nahmen. Doch es dauerte nicht lange, präsentierte sich das Alpenpanorama rund um Bad Ragaz so wolkenverhangen wie zuvor und der Regen setzte ein über dem malerischen Kurort im Schweizer Kanton St. Gallen, in dem sich der BVB schon zum vierten Mal in Folge auf die anstehende Bundesliga-Saison vorbereitet.
Immerhin: Spieler und Betreuer konnten sich wie zu Hause fühlen. In Dortmund war es ähnlich trübe, als der ganze Tross rund drei Stunden zuvor nach gemeinsamem Frühstück und der traditionellen Zimmerauslosung aufgebrochen war, erst einen Flieger nach Altenrhein und dort den Mannschaftsbus nach Bad Ragaz bestiegen hatte.
Mit an Bord waren auch die Verletzten Marco Reus und Ilkay Gündogan, die beide Mitte September zurückerwartet werden und ihre Reha nun in der Schweiz fortsetzen. Dafür fehlten die deutschen Nationalspieler Mats Hummels, Erik Durm, Kevin Großkreutz, Roman Weidenfeller und Neuzugang Matthias Ginter. Sie werden ihren Urlaub erst gegen Ende des Trainingslagers oder im Fall von Hummels und Weidenfeller danach beenden. Die Lücke zumindest zahlenmäßig schließen sollen Hendrik Bonmann, Maximillian Güll, Christoph Zimmermann, Nico Knystock, Mitsuro Maruoka und Mustafa Amini aus der zweiten Mannschaft.
In Bad Ragaz, wo es bis zum 6. August um den taktischen und spielerischen Feinschliff für die kommende Saison gehen soll, fehlen dem BVB also einige tragende Säulen seiner Mannschaft, es steht eine komplizierte Vorbereitung bevor. BVB-Trainer Jürgen Klopp hatte dementsprechend wenig Zeit zu verlieren, bereits für 16 Uhr setzte er das erste Training auf dem Sportplatz Ri-Au an, der Anlage des FC Bad Ragaz. Noch am Morgen wurde hier hektisch gewerkelt, wurden Toiletten und Parkplätze vorbereitet, Zäune aufgestellt und Hinweisschilder geklebt, kümmerte sich der Platzwart um den Rasen - kurz: Es wurde alles getan, um es dem BVB so angenehm wie möglich zu machen. Nur auf das Wetter haben die rührigen Schweizer keinen Einfluss - auch für die kommenden Tage ist überwiegend Regen angekündigt.