Zu den Spitzenteams der Bundesliga zu gehören, hat nicht nur Vorteile. In der Saison-Vorbereitung muss der BVB damit leben, dass die vielen Nationalspieler erst nach und nach wieder nach Dortmund zurückkehren.
Trainer Jürgen Klopp bringt es ziemlich schnell auf den Punkt: „Für uns wird es aus verschiedensten Gründen eine schwere und interessante Vorbereitung.“ Zum Auftakt fehlen ihm 15 Spieler seines Kaders, weil sie entweder noch bei der WM in Brasilien weilen, im Urlaub sind, oder noch an den Folgen einer Verletzung laborieren.
Die siebenwöchige Vorbereitung werde deshalb „kein Zuckerschlecken“, ist sich der BVB-Trainer sicher: „Wir müssen hart dafür arbeiten, dass wir das Niveau der Vorsaison erreichen. Denn Weiterentwicklung findet immer erst dann statt, wenn man sich stabilisiert.“ Das Team sei stark und habe auf allen Positionen eine hohe Qualität. Auch im Sturm, wo das Personal der letzten Saison (Lewandowski, Schieber, Ducksch) komplett ausgetauscht wurde. An der Zielsetzung hat sich beim BVB nichts geändert: „Wir wollen das Maximale aus allen Wettbewerben herausholen. Es wäre schön, wenn wir dann die Möglichkeit haben, einen Titel zu gewinnen“, findet Klopp.
Der Weg zu einem solchen Erfolg wird aber steiniger für die Borussen. Schließlich hat auch die Konkurrenz aufgerüstet. Neben den ohnehin favorisierten Bayern haben sich auch Leverkusen und Schalke verstärkt. „Wenn man sich ansieht, was die anderen Teams auf dem Transfermarkt gemacht haben, dann erkennt man, dass einige aus der oberen Tabellenhälfte in diesem Jahr etwas vorhaben“, weiß Klopp, der noch einen weiteren Konkurrenten ausmacht: „Wolfsburg wird die WM abwarten und dann nochmal zuschlagen“. Aufgrund dessen sei der Kampf um die Champions-League-Plätze „sicherlich nicht komfortabler geworden“.
Ein Titel als Abschiedsgeschenk
Auch für Kapitän Sebastian Kehl ist sich sicher, dass der BVB eine gute Rolle spielen wird: „Wenn wir uns am Limit bewegen, dann können wir erfolgreich sein“. Für den 34-Jährigen ist es die letzte Saison als Fußballprofi: „Ich habe die Entscheidung bewusst getroffen und weiß, was in diesem Jahr auf mich zukommt. Es wird nicht immer ganz einfach und zu Ende hin auch wird es sehr emotional werden“.
Vor zwölf Jahren wechselte der Mittelfeldspieler vom SC Freiburg zum BVB. Seitdem machte er 327 Spiele für Schwarz-Gelb. Dass es nicht noch mehr wurden, lag an seinen zahlreichen Verlertzungen, die ihn immer wieder zurückwarfen. Mit den Dortmunder wurde Kehl drei Mal Deutscher Meister und ein Mal DFB-Pokalsieger. Doch trotz der stärker werdenden Konkurrenz hat er noch einen Wunsch: „Wir sind in drei tollen Wettbewerben. Es wäre schön, wenn ich meine Karriere mit einem Titel am Ende krönen könnte“.