80 Spiele absolvierte Brauer zwischen 2009 und 2012 für den Essener Traditionsverein. Für alle unvergessen bleiben der Regionalliga-Aufstieg nach der Insolvenz oder der 3:2-Sieg über Hönnepel-Niedermörmter im Finale des Niederrheinpokals vor zwei Jahren, den der damalige Kapitän mit einem Dreierpack nahezu im Alleingang sicherte. Es war letztlich auch das Abschiedsgeschenk des Essener Publikumslieblings, denn im Sommer 2012 verließ Brauer die Rot-Weiss Essen, um den nächsten Schritt auf seiner Karriereleiter in Angriff zu nehmen.
Brauer schnuppert Bundesligaluft
Der defensive Mittelfeldspieler wechselte in die 3. Liga zu Alemannia Aachen. Aufgrund der folgenden Insolvenz blieb es trotz einer für Brauer zufriedenstellenden Saison nur bei einem einjährigen Intermezzo am Tivoli. Den defensiven Mittelfeldspieler, der seine ersten Schritte als Fußballer beim Essener Amateurklub Ballfreunde Bergeborbeck machte, zog es anschließend in den Norden zur U23 des Hamburger SV. Brauer machte beim Bundesliga-Dino frühzeitig auf sich aufmerksam und durfte regelmäßig bei den Trainingseinheiten der Profis mitwirken. Ein unvergessliches Erlebnis für den 23-Jährigen. "Ich habe unter Thorsten Fink, Bert van Marwijk und zu Beginn auch unter Mirko Slomka mitwirken dürfen. Das war eine super Erfahrung, die mich sowohl menschlich als auch sportlich enorm weitergebracht hat", sagt der gebürtige Essener.
Obwohl er bei den Einheiten und in den Testspielen durchaus überzeugen konnte, kam er in der Meisterschaft ausschließlich in der Regionalliga zum Einsatz. "Das Feedback der Trainer war sehr positiv, aber leider hat das nötige Quäntchen Glück gefehlt", betont Brauer. "Manchmal kann es im Fußball sehr schnell gehen. Eine Verletzung oder eine Sperre und man bekommt plötzlich die Chance als junger Spieler. Allerdings blieb im Abstiegskampf kein Platz für Experimente. Dennoch bin ich nicht unzufrieden, denn alleine durch das Training habe ich sehr viel dazugelernt."
"Am liebsten ein Traditionsverein"
Obwohl der laufstarke Rechtsfuß einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015 unterschrieb, wird er die Hansestadt nach dieser Saison wieder verlassen. Brauer machte Gebrauch von einer Ausstiegsklausel in seinem Arbeitspapier. "Das Jahr beim HSV war wirklich sehr schön, aber die allgemeine Situation ist im Verein momentan sehr schwierig. Deshalb suche ich nun eine neue Herausforderung."
Wohin es den einstigen RWE-Kapitän im Sommer führt, ist derzeit noch offen. Eine Rückkehr in den Westen schließe er nicht aus, grundsätzlich sei er aber für alle Richtungen offen. "Wenn ich in der Nähe meiner Heimat spielen würde, wäre das natürlich nicht schlecht. Aber ich habe auch kein Problem damit, wenn das nicht der Fall ist. Ich bin nun 23 Jahre alt und suche einen Klub mit Perspektive, am liebsten einen Traditionsverein", versichert Brauer. Denn bei einem solchen hat er schließlich seine größten Erfolge gefeiert.