Was das Minimalziel Klassenerhalt angeht, dürfte es dem Japaner vielleicht schon am Freitagabend bei einem Sieg über Arminia Bielefeld gelingen, seine selbstauferlegten Vorgaben für diese Saison zu erfüllen. Die Partie ist dann sein 58. Zweitliga-Spiel, ein Beweis, dass er auf Anhieb zur Stammkraft avanciert ist.
Mittlerweile kann man sich mit dem Offensivspieler ohne Dolmetscher verständigen. Und er offenbart: „Meine erste Saison im deutschen Fußball war sehr problematisch. Ich bin in eine andere Welt gekommen, hatte Probleme mit der Kultur, mit der Sprache, meine Familie war isoliert – das waren ganz schwere Stunden.“ Das hat sich inzwischen geändert und der japanische Auswahlspieler gesteht ein: „In dieser Saison lief alles schon viel besser. Auch privat haben wir uns zurecht gefunden.“
„Meine Familie war isoliert“
Und doch, Tasaka, der im Juli seinen 29. Geburtstag feiert, kann noch nicht beantworten, ob er im Juli 2015, nach Ablauf des Dreijahresvertrags in Deutschland bleiben wird. „Uns fehlen die Verwandten schon ein wenig. In Deutschland nennt man das, glaube ich, Heimweh.“
Am Tag nach dem 1:3 in Köln fehlte der Japaner bei der morgendlichen Trainingseinheit. Ein Bluterguss im Oberschenkel bremste ihn aus, dafür gab es Behandlung und Pflege. Und während Tasaka alles tat, um am Freitag wieder dabei zu sein, nutzte Peter Neururer die Gelegenheit, seinen Offensivmann für die tags zuvor gespielte Partie zu loben. „Er hat ein sehr starkes Spiel gemacht, das war eine unglaubliche Laufleistung. So hätte ich ihn in dieser Saison gerne immer gesehen.“
Und genau das ist die Krux, denn dem glänzenden Techniker fehlt auf dem Rasen all zu oft die Übersicht. Doch der Offensivmann verteidigt sich. „Wir spielen zwar als Kollektiv in der Defensive sehr kompakt, aber ich wünschte mir, dass unser Umschaltspiel besser funktionieren würde. Manchmal fehlen mir halt auch die Anspielstationen.“ Zwar erklärt er auch, dass sich das Spiel des VfL gegenüber der Vorsaison verbessert hat, doch sieht er auch noch viel Luft nach oben. „In der nächsten Saison wollen wir nicht mehr gegen den Abstieg spielen. Dann müssen wir nach vorne aber noch etwas tun. Momentan ist es nämlich noch schwer, die Frage zu beantworten, wohin die Reise bei uns geht.“
Lieber Vorbereiter als Torjäger
Der 28-Jährige macht keinen Hehl daraus, dass er kein Torjäger ist, sondern seine Rolle auch in Zukunft mehr als Vorbereiter sieht. Dabei wäre ihm in Köln fast ein Kopfballtreffer gelungen. Tasaka: „Das ist mir bisher nur in Japan gelungen.“ Dass er aber weiß, wo das Tor steht, bewies er unter anderem im Hinspiel auf der Bielefelder Alm, als er zur wichtigen 1:0-Führung traf. „Zwei Tore sollten es bis zum Saisonende noch werden“, meint Tasaka. Damit würde er auf fünf Saisontreffer kommen, so viele, wie er in der japanischen J-League für seinen alten Klub Kawasaki Frontale in der Spielzeit 2011/12 gemacht hat. „Aber in Wirklichkeit wären mir ein paar Torvorlagen noch viel lieber.“
Beeindruckt ist Tasaka weiterhin vom Bochumer Umfeld. „Wir haben hier wirklich optimale Bedingungen für die tägliche Arbeit und unsere Fans sind einfach sensationell, wenn man bedenkt, wie oft wir sie in den Heimspielen enttäuscht haben.“ Und deshalb ist ihm auch vor dem Spiel gegen Arminia Bielefeld am Freitagabend, 18.30 Uhr, nicht bange. „Wir feiern den dritten Heimsieg in Serie und legen endlich alle Abstiegssorgen zu den Akten.“