Seit einiger Zeit vermisst man dagegen Fabian Holthaus, der der erste A-Junioren-Spieler war, der in dieser Spielzeit bei den Profis zum Zuge kam. Am zweiten Spieltag, beim 1:1 gegen Dynamo Dresden, stand Holthaus in der Startelf, brachte es danach auf drei weitere Zweitliga-Einsätze und spielte auch im DFB-Pokal.
Doch inzwischen ist es ruhig um das Eigengewächs geworden. Zumindest in der 2. Bundesliga. Die Woche vor Ostern war für das Talent fußballerisch dennoch vollgepackt und er sammelte wertvolle Einsatzminuten. So spielte er am Mittwoch zum wiederholten Male in der deutschen U19-Auswahl. Beim 5:2-Sieg über Belgien in Wuppertal verpasste er keine einzige Minute. Und am Samstag half er bei der U23 über 90 Minuten aus und erkämpfte mit dem VfL einen wichtigen Punkt gegen Spitzenreiter Fortuna Köln. Nur einen Tag später machte ihm am Ostersonntag Peter Neururer klar, dass er vom 1. Juli an als Senior mit ihm rechne: „Dann ist Schluss mit Jugendfußball, dann beginnt für ihn der Ernst des Lebens.“
Der Linksverteidiger hat beim VfL-Trainer einen Stein im Brett. Neururer offen: „Er darf sich bei mir eigentlich alles erlauben, nur keine schlechte Einstellung. Aber da habe ich bei ihm überhaupt keine Bedenken.“ Zuletzt waren Holthaus‘ Leistungen ein wenig instabil, was für einen Jugendspieler, der schon ganz oben ran muss, nichts Ungewöhnliches ist. Neururer: „Er ist seiner Karriereplanung schon ein Jahr voraus. Da gibt es immer einmal Rückschläge.“
Zuspruch bekommt er von den Routiniers. Schon vor einiger Zeit hatte ihm Marcel Maltritz mit auf den Weg gegeben, dass er sich nicht verrückt machen dürfe, wenn es einmal nicht so gut läuft. Und die U19-Nationalmannschaft gibt ihm die Möglichkeit, zum Ende der Saison noch einmal für Schlagzeilen zu sorgen. Nachdem er schon in der Qualifikation auf der linken Seite quasi alternativlos war, dürfte er auch vom 26. Mai bis 6. Juni, wenn in Spanien die Eliterunde stattfindet, erste Wahl sein. An Selbstbewusstsein und einer realistischen Selbsteinschätzung fehlt es Holthaus nicht. „Lasse ich die Saison Revue passieren, so lief doch bisher alles viel besser als ich es mir vorher erhofft habe. Und jeder Einsatz, den ich als Junior bei den Männern mache, bringt mich ein ganzes Stück weiter.“