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Wunsch nach „Stunde Null“

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RWE-Fanblog: Wunsch nach „Stunde Null“
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Keine 24 Stunden nach der Entlassung des zuvor „Schuldigen“ namens Waldemar Wrobel konzentriert sich der Unmut der RWE-Fans nun auf die beiden Doktoren im Vorstand.

Brauchen RWE-Fans einen Sündenbock? Dabei ist der getätigte Schnitt die Chance, aus „Stunde Null“ so erfolgreich hervorzugehen wie bei der letzten „Stunde Null“. Hatte Waldemar Wrobel überhaupt noch eine Chance? Gefühlt waren es nur noch wenige, die den langjährigen RWE-Coach unterstützen und ihn für den richtigen Mann am richtigen Ort zur richtigen Zeit hielten. In den Diskussionen über seine Entlassung ging es zuletzt nicht mehr um das „ob“, sondern nur noch um das „wann“. Zu enttäuscht ist das rot-weisse Umfeld über den Saisonverlauf und die häufig ratlosen Statements von Wrobel. Platz zehn statt Platz 1-3, das kann man nicht mehr mit „knapp vorbei ist auch daneben“ abtun, zumal die negative Entwicklung bereits seit der Rückrunde 2012/2013 bestand, wie man am Punkteschnitt ablesen kann.


Die Verpflichtung von Dr. Uwe Harttgen als neuen Sportvorstand wurde von den meisten sehr begrüßt. Auch ich war nicht nur stolz, weil ich Harttgen zuvor als meinen Wunschkandidaten benannt hatte, sondern vor allem, dass mein Verein trotz Viertligazugehörigkeit einen solch in der Branche anerkannten Fachmann von sich überzeugen konnte. Harttgen hat dann nicht unclever agiert, indem er zunächst einmal beobachtet und RWE kennengelernt hat – so macht man es richtig, denn mal ehrlich: wer von uns mag neue Kollegen, die gleich am zweiten Tag alles besser wissen?! Harttgen jedoch wurde von vielen schnell Untätigkeit vorgeworfen, frei nach dem Motto „Wie lange braucht der Mann denn noch, bis er merkt, dass es Wrobel nicht bringt?“ Nun hat er seine Analyse abgeschlossen und konsequent Konsequenzen gezogen: Wrobel geht und zwar sofort. Dass nun Harttgen und noch viel mehr der als „Wrobel-Kumpel“ betitelte Dr. Michael Welling im Fokus der Kritik stehen, halte ich aber wirklich für unangebracht. Wenn tatsächlich am Dienstag bereits in der Aufsichtsratssitzung die Entlassung Wrobels beschlossen wurde, falls der Wunschnachfolger für den Sommer (Marc Fascher) auch ab sofort zur Verfügung steht, dann ist es eine sicher ungewöhnliche, aber auch legitime Entscheidung.

Und eine umso konsequenter durchgeführte, wenn man dies auch nach einem 4:0-Erfolg umsetzt. Sowohl der Sitzungsbericht von Ralf Schuh, dem Fanvertreter im Aufsichtsrat, noch sonsteiner Dokumentation ist diese Entscheidung vom Dienstag zu entnehmen, so etwas nennt man „gremienvertraulich“. Wer von uns weiß denn tatsächlich, wann Fascher unterschrieben hat und wann demnach feststand, dass Wrobel gehen muss? Ja, der Stil der Entlassung mag nun nicht der sauberste gewesen sein, wenn der Betroffene es nicht vom Vorgesetzten, sondern von einem Journalisten erfährt. Dies vor allem gemessen am Maßstab eines Vereins, der besonders und anders sein will. Aber mal ehrlich: glaubt ihr wirklich, die beiden Doktoren haben das so geplant?


Ich bin 1907%ig davon überzeugt, dass niemand Wrobel vorführen, sondern man ihn in einem persönlichen Gespräch informieren wollte – das hat der Mann sich einfach verdient! Man kann daher dem RevierSport gratulieren für seinen investigativen Journalismus, der einen Schritt schneller war – schade nur, dass dies nun unsere beiden promovierten Profis wie asoziale und kalte Vereinsfunktionäre dastehen lässt. Deswegen nun gleich die nächste Sau durchs Dorf zu treiben, bringt aber keinen weiter, sondern erfüllt maximal das offensichtliche Bedürfnis der Anhängerschaft nach einem Sündenbock. Auch gilt der biblische Spruch des Steinewerfens, wenn man bedenkt, dass auch einzelne RWE-Fans sich nicht gerade Knigge-kundig verhalten haben, als sie einen späten Ausgleichstreffer des eigenen Teams nicht feierten, weil deswegen der ungeliebte Trainer bleiben darf.


Überhaupt: ungeliebt? Nach seiner Entlassung schlägt Wrobel plötzlich wieder eine Sympathiewelle entgegen, die er so wohl nur aus der legendären Aufstiegssaison kennt. Nicht nur aus Mitleid über den unglücklich verlaufenden Informationsprozess zu seiner Entlassung wird nun fairerweise anerkannt, dass Wrobel eben doch über einen langen Zeitraum der richtige Mann am richtigen Ort zur richtigen Zeit war. Er hat RWE in einer historischen Phase wieder sportliches Leben eingehaucht hat und der Kurve den Glauben an eine erfolgreiche Zukunft zurückgegeben. Und das in einer Art, die mit Leidenschaft, ehrlicher Arbeit und ehrlichem Mundwerk, auch absolut an die Hafenstraße passt(e). Danke, Waldemar Wrobel! Die Entscheidung, bereits jetzt den klaren Schnitt zu machen, kann man nachvollziehen, sie ist vor allem Resultat des Wunsches nach einer frühen „Stunde Null“. Aktuell ist RWE festgefahren: im Niemandsland der Tabelle, mit stetig abnehmender Zuschauerresonanz, einem Gefühl von Lustlosigkeit bei Spielern und Fans und nicht dem kleinsten Funken Aufbruchstimmung, um den Schalter umzulegen. Wrobel war das, was man in der amerikanischen Politik eine „lame duck“ nennt, jemand, von dem klar ist, dass er wohl bald weg ist und der die Saison nur noch abmoderiert hätte. Mit dem Niederrheinpokal vor Augen und dem dringenden Bedarf in der Kaderplanung bei zwölf auslaufenden Verträgen kann man eine Saison so nicht zu Ende führen. Die erzwungene „Stunde Null“ tat dem Verein nach der Insolvenz gut. Hoffen wir, dass auch die selbstgewählte „Stunde Null“ im Rückblick ein ähnlicher Meilenstein wird, der unseren RWE einen Schritt weiterbringt. Ich gehe daher davon aus, dass im Sommer auch im Kader ein Umbruch stattfinden wird. Wie sich die Stimmung entwickeln wird, bleibt abzuwarten – Mannschaft, Fans und Verantwortliche stehen zumindest aktuell nicht mehr so eng zusammen, wie es nach der Insolvenz notwendigerweise der Fall war. Auch hier täte eine wieder zusammenschweißende „Stunde Null“ gut. Die entstandene Kluft zwischen Fans und Verantwortlichen zeigt sich bereits in der Definition für Erfolg: aus Platz 1-3 (vor der Saison) wird mit Umweg über Platz 10 das neue Ziel Platz 1-5 (für die nächsten zwei Spielzeiten).

Es irritiert doch gewaltig, dass man mit neuem Trainer die Ziele runterschraubt (auch wenn Platz 5 im Vergleich zur jetzigen Tabellenlage eine deutliche Verbesserung wäre), das kennt man eher andersrum. Gleichzeitig kann man dies als neues Zeichen für Bescheidenheit interpretieren – eine Bescheidenheit, die nach der Insolvenz eben jene gemeinschaftliche Mentalität geschaffen hat, die zu drei erfolgreichen Jahren führte. Und Erfolg war an der Hafenstraße schon immer die Lösung für alles – auch für etwaige Stilfragen oder Gemeinschaftsgefühle.

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