Firtinaspor Herne

Trainer nimmt seinen Hut

Nach dem ersten Rückrundenspieltag und gleichzeitig letzten Punktspiel des Jahres steht Firtinaspor Herne ohne Trainer da. Jörg Ritz, der seit eineinhalb Jahren das Trainerzepter an der Emscherstraße geschwungen hatte, verkündete direkt nach der 1:4-Heimniederlage gegen den SSV/FCA Rotthausen seinen Abschied. "In erster Linie sind es persönliche Gründe, die mich zu diesem Schritt bewogen haben. Wir haben ein Haus gebaut und müssen es noch sanieren, es gibt jede Menge zu tun. Arbeiten, dreimal die Woche Training, und jeden Abend auf die Baustelle sind einfach insgesamt eine zu große Belastung", erklärt Ritz gegenüber RevierSport.

Auch die Mannschaft ist sanierungswürdig

Auch seine bisherige Mannschaft befindet sich seit Spieltag eins in einem dauerhaften Sanierungszustand, der auch dem Trainer zusetzte. "Die Mannschaft hat Jörg teilweise auch im Stich gelassen und nicht so mitgezogen wie gewünscht. Dann kann ich es verstehen, dass er irgendwann sagt, dass diese Belastung mit allen anderen Begleitumständen zu hoch ist", sagt Önder Altan, Erster Vorsitzender des Herner Bezirksligisten. Mit bereits sieben Punkten Rückstand auf das rettende Ufer steht der Vorletzte Firtinaspor sportlich mit dem Rücken zur Wand. Der Verein hatte zuletzt zudem schwere Vorwürfe an die Stadt Herne bezüglich des angedachten Baus eines Kunstrasenplatzes gerichtet (RS berichtete).

Gleichwohl fällt Ritz der Schritt nicht leicht, seinen liebgewonnenen Verein zu verlassen: "Für mich ist das schwer, denn natürlich habe ich mein Traineramt auch genossen. Mir fehlt aber einfach die Zeit." Önder Altan, der schon seit zwei Monaten und damit frühzeitig von Ritz' Abschiedsplänen wusste, kann die Entscheidung auch aus sportlicher Sicht nachvollziehen. "Wir wollten bis zur Winterpause abwarten und auch schauen, wie sich die Lage für unsere Mannschaft entwickelt. Die Perspektive ist aber weiterhin nicht so, dass es für Jörg Sinn macht", erklärt er.

Nachfolger wird noch gesucht

Für Firtinaspor heißt es jetzt, in der Winterpause die Kräfte zu bündeln, um mit neuer Besetzung doch noch das Unternehmen Klassenverbleib anzugehen. "Jörg war sehr fair und hat uns frühzeitig informiert. So hatten wir schon Zeit, uns nach einem Nachfolger umzusehen, den wir gerne in der nächsten Woche bekannt geben würden. Momentan sind da noch ein, zwei Namen im Gespräch. Auf jeden Fall brauchen wir auch noch einige neue Spieler, damit wir nochmal angreifen können", fordert Altan. Für Jörg Ritz beginnt mit der Winterpause derweil die selbst gewählte fußballfreie Zeit. "Ein neues Amt werde ich erstmal nicht annehmen und meine Zeit für die anderen Aufgaben bündeln. Irgendwann reizt mich das aber natürlich wieder", versichert Ritz.