Die Gründe für den Abfall des Vorjahresvierten sind für Trainer Marten Knöner schnell gefunden: „Vor der Saison haben uns mit Yasin Khimiri, Daniel Kaminsky, Daniel Wolf und Chris Mouelle gleich vier immens wichtige Spieler verlassen. Sie waren das Gerüst der Mannschaft“, erklärt er.
Vier Abgänge, die die junge Mannschaft noch nicht in der Lage ist aufzufangen: „Mit den vier Spielern haben wir nicht nur an Stabilität verloren, sondern auch an Erfahrung“.
„Wir wurden immer wieder gezwungen zu improvisieren“ Ein weiterer Grund ist für Knöner ist „die permanente Bewegung im Kader“. Der Bezirksligist hatte neben Verletzungen auch mit langfristigen Ausfällen von Spielern zu kämpfen, die kurzfristig aufgrund von Auslandsaufenthalten wegfielen. „Wir konnten bisher nie wirklich mit dem gesamten Kader trainieren. Wir wurden immer wieder gezwungen zu improvisieren und am Ende blieben die Führungsaufgaben bei unseren jungen Spielern hängen“.
Trotz dieser Hindernisse attestiert der FC-Coach Knöner seinen Schützlingen ein gutes Dienstzeugnis: „Wir waren spielerisch immer auf Augenhöhe und hielten bisher immer gut mit. Uns fehlt derzeit einfach die Qualität um vorne die Tore zu machen. Dazu kommen individuelle Fehler mit denen wir uns bisher leider zu oft selbst im Weg standen“. Knöner weiter: „Es sind immer diese Kleinigkeiten die ein Spiel entscheiden. Immer diese Nackenschläge, die auch und besonders an den jungen Spielern kratzen. Dann spielt auch der Kopf eine Rolle“.
„Ohne weitere Verstärkungen ist der Kader momentan nicht fähig die Klasse zu halten“
Ein Spiel mit Symbolcharakter war die Partie gegen Landesligaabsteiger WSV Bochum: „Dieses Spiel war an Kuriositäten nicht zu überbieten“, erinnert sich Knöner zurück. „Wir hätten bereits zur Pause deutlich führen müssen, treffen nach dem Seitenwechsel nur den Innenpfosten und kassieren im direkten Gegenzug, mit Wernes erste Chance, gleich den Rückstand. Danach war jeder Schuss ein Treffer“. Neuruhrort hatte den Gegner über 90 Minuten im Griff, scheiterte jedoch zu oft an den eigenen Nerven. Knöner: „Wir haben uns unfassbare Gegentore gefangen. So ein Spiel habe ich in meiner gesamten Laufbahn, ob als Spieler oder Trainer, noch nie zuvor erlebt“.
Neue in der Winterpause
Dass Neuruhrort im Winter personell zulegen wird, sollte aufgrund der Tabellensituation klar sein. Elf Punkte aus 16 Spielen sind für den Klassenerhalt zu wenig. „Wir brauchen Minimum drei gestandene Spieler mit Erfahrung“, so Knöner, für den klar ist: „Ohne weitere Verstärkungen ist der Kader momentan nicht fähig die Klasse zu halten“.
Gesagt, getan: Mit Edonat Berdynaj und Dincalp Güver konnte der Klub bereits zwei externe Neuzugänge verpflichten. Berdynaj spielte zuletzt im Kreis Wesel. Vergangene Saison kickte er unter anderem bei Union Bergen und Westfalia Bochum und soll fortan dem Mittelfeld mehr Stabilität verleihen. Güver sammelte ebenfalls in Bergen Bezirksligaerfahung und wechselt nun vom B-Ligisten AfB Bochum an die Ruhrstraße. Weitere Gespräche mit Externen laufen. Ansonsten kehren mit David Jaspert (China-Aufenthalt), Jan Kronies (USA-Aufenthalt) und Sebastian Brunke (nach Kreuzbandriss) drei weitere Akteure zurück.