Rot-Weiss Essen und der FC Kray sind sich im Grunde wohlgesonnen und auch das Achtelfinale des Niederrhein-Pokals wird keine nachhaltigen atmosphärischen Störungen nach sich ziehen. Die Beziehung zwischen einigen Krayer Anhängern und RWE-Trainer Waldemar Wrobel allerdings ist derzeit etwas belastet.
Während die Kräfteverhältnisse sportlich schnell erzählt waren, nutzten einige FCK-Fans die beschauliche Bühne am Hallo, Stimmung gegen den 43-Jährigen zu machen. Wrobel ersparte sich zwar Details, beklagte aber, dass ein Großteil der Beleidigungen tief unter die Gürtellinie gezielt hätten: „Es hat ja jeder gehört, aber das war zum Teil schon sehr exotisch.“
Dabei war Wrobel zuletzt noch gern gesehener Gast an der Buderusstraße. Als beide Klubs noch gemeinsam in der Regionalliga kickten, kam es noch zu einem Talkabend in der Krayer Hütte: „Ich habe noch in der letzten Saison, als es um das Thema Heimspiele beim FC Kray ging, in der Krayer Hütte mit Dirk Wißel und Günther Oberholz gesessen und mich im Sinne des FC Kray positioniert. Danach wurde mir auf die Schulter geklopft und gedankt. Das waren zum Teil dieselben Gesichter und jetzt muss man sich hier in einer Art und Weise beleidigen lassen...“
Vor allem vermisste er, dass jemand die Verbalattacken verhinderte: „Was mich ärgert und was micht stört, dass da zwei Reihen weiter eine große Anzahl von Kindern sitzt. Wenn man meint, sich derart äußern zu müssen, muss man sich nicht wundern, wenn die Kids irgendwann ins selbe Horn stoßen. Dass bei so einer Kulisse, wo man jeden sieht und hört, niemand dazwischen geht und sagt: ‚Bis hier hin und nicht weiter‘, ist eigentlich nicht zu akzeptieren.“
Am guten Verhältnis beider Klubs freilich soll das nicht rütteln. Wrobel verspricht: „Von mir wird niemand ein schlechtes Statement zum FC Kray hören. Ich finde den Verein grundsätzlich toll.“