Co-Trainer Sebastian Amendt, Athletiktrainerin Barbara Vogelsang sowie die Spieler Stefan Grummel, Cedric Vennemann und Adrian Schneider erklärten sich mit dem Coach solidarisch und legten ebenfalls ihre Ämter nieder. Zudem ist auch Teammanager Dr. Hartmut Fahnenstich aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten.
Die verbalen Attacken der „Supporters“ (RS berichtete) waren bei der Eskalation des Theaters allerdings nur das I-Tüpfelchen. Klöpper, der sich erstmals seit seinem Entschluss vor neun Tagen zu den Beweggründen seiner Entscheidung äußert, will keine schmutzige Wäsche waschen. Doch eine Aussage gibt Raum zur Spekulation: „Mich wundert, dass ich von den Fans Dinge höre, die ich tags zuvor in der Kabine wörtlich gesagt habe.“
Kampfansage an die Plaudertaschen
Hoppla. Gibt es also Maulwürfe im Team, die die Fans mit Interna versorgen und gegen Klöpper angestachelt haben? „Das kann ich mir durchaus vorstellen, denn auch RevierSport lebt zu 70 Prozent von solchen Dingen“, ist Krays „Boss“ Günther Oberholz nicht überrascht. Fußballobmann Wolfgang Keiter schiebt erklärend nach: „Wie unsere Anhänger wohnen auch Spieler in Kray. Ab und zu treffen sie sich bei ‚Tipico‘ und unterhalten sich. Ob dabei Informationen ausgetauscht werden, weiß ich aber nicht.“ Das Duo sagt den „Plaudertaschen“ allerdings unisono den Kampf an: „Wenn es so war, müssen wir das unterbinden, denn das darf nicht sein.“
Für Klöpper sind diese Vorkommnisse ein Vertrauensbruch, weshalb er sich „schweren Herzens“ gegen Kray ausgesprochen hat. Die Vorwürfe, dass er gegen die „alten“ Krayer Spieler gewesen sei und lieber auf seine mitgebrachten Jungs gesetzt hätte, weist er entschieden zurück: „Ich habe nach Leistung aufgestellt. Unser Ziel, aufzusteigen, habe ich jedoch als gefährdet angesehen, wenn ich nicht aufstellen oder einwechseln kann, wen ich will. Deshalb habe ich meine Konsequenzen gezogen.“
Also gab es nicht nur Vertrauensbrüche, sondern auch Einmischungen in den sportlichen Bereich? Klöpper: „Nicht direkt, aber Herr Oberholz hat solchen Versuchen keinen Riegel vorgeschoben. Deshalb war mir klar, dass der Weg des Vereins nicht mein Weg sein kann.“ Oberholz sieht indes keine Verfehlungen: „Wir arbeiten seriös, aber leider hält sich nicht jeder an Absprachen. Klar ist aber: Jeder Vereinsverantwortliche muss solchen Entwicklungen entgegenwirken. Und das machen wir in Kray.“
Ob das so ist, bleibt abzuwarten, denn die Jagd nach den Maulwürfen hat gerade erst begonnen.
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