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BOCHUM: Personalprobleme haben sich entspannt
Kampf der Griechen

BOCHUM: Personalprobleme haben sich entspannt

Für den Klassenerhalt ist Marcel Koller grundsätzlich kein Weg zu weit. So düste er am Dienstag Mittag um 14 Uhr, also kurz nach dem Vormittagstraining, gemeinsam mit Co-Trainer Nico Michaty nach Nürnberg, um den Samstag-Gegner, die Frankfurter Eintracht, unter die Lupe zu nehmen. Die Dienstfahrt endete am Mittwoch Morgen um 2.30 Uhr mit Kollers Erkenntnis: "Die Reise nach Nürnberg hat sich gelohnt. Ich denke, es ist besser, vor Ort zu sein. Gewisse Dinge kannst du im Fernsehen nicht so sehen." Am gestrigen Nachmittag war dann für den Trainer erneut die Frankfurter Eintracht das Thema.

Auf DVD sah er sich die Hessen bei ihrem letzten Heimspiel gegen Energie Cottbus (1:3) an. Kollers Urteil: "Frankfurts Stärke liegt ohne Frage in der Offensive. Wenn man es sich leisten kann, einen Streit oder Thurk kurz- oder mittelfristig aus dem Kader zu streichen, dann sagt das schon eine Menge über die Offensiv-Qualitäten aus."

Foto: firo.

Auf welche Angreifer die VfL-Abwehr am Samstag trifft, ist noch unklar. Egal, ob Takahara wieder spielen kann, Streit und Thurk "begnadigt" sind, Amanatidis oder Heller wirbeln oder Meier mitmischt, die Offensive der Hessen ist optimal besetzt. Auch wenn man dies in Nürnberg nur erahnen konnte. Doch bei aller Angriffs-Power, besitzt die Eintracht auch eine Achillesferse. Und die liegt zweifelsohne im Abwehrbereich. Auch wenn der griechische Abwehrhüne Kyrgiakos zumeist die Lufthoheit besitzt. Das deckten die Nürnberger mit ihrem schnellen, direkten Spiel schonungslos auf.

Und das zeigte ja auch das Hinspiel im rewirpowerStadion, als die Hessen nach einer 2:0-Führung noch mit 3:4 verloren. Marcel Koller: "Ich erwarte auch am Samstag, dass sie von Beginn an Druck machen." Doch irgendwann wird sich eine gewisse Müdigkeit einstellen. Und eine 0:4-Klatsche in einem so wichtigen Pokalspiel geht auch an das Nervenkostüm. Koller: "Die sehen die Heimpartie gegen uns als die große Chance zu einem Befreiungsschlag. Doch dies, das haben wir selbst gegen Hertha gesehen, kann auch zu einer Belastung werden."

Für den Bochumer Trainer war der Übungsauftakt am Dienstag mehr als belastet. Es fehlten beim Mannschaftstraining doch zahlreiche Akteure. Joel Epalle (Mittelfußprellung), Filip Trojan (Bluterguss am Meniskus), Thomas Zdebel (Wadenverletzung), Oliver Schröder (Grippe) und Dennis Grote (Halsbeschwerden) konnten am Nachmittag nicht trainieren. Martin Meichelbeck (Bänderriss) und Philipp Bönig (gesperrt) stehen am Samstag ohnehin nicht zur Verfügung. Doch gestern entspannte sich die Personalsituation deutlich. Dennis Grote war am Ball, Epalle absolvierte gemeinsam mit Thomas Zdebel und Oliver Schröder eine längere Laufeinheit.

Das Trio soll heute um zehn Uhr wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Damit fehlen neben Bönig und Meichelbeck in Frankfurt nur Filip Trojan. Wer den Platz von Bönig in der Viererkette links einnehmen wird, hat Koller schon entschieden: "Es spricht alles für Heiko Butscher." Ansonsten wird der Schweizer personell nichts ändern. Dafür hat er das Spiel gegen Hertha BSC Berlin nochmals aufgearbeitet: "Wenn ich mir die Schiedsrichterentscheidungen ansehe, dann war Hertha sicherlich die glücklichere, aber nicht unbedingt die bessere Mannschaft."

Aber bei dem erneuten Studium der Partie wurden auch Bochumer Fehler sichtbar. Koller: "Wir haben im Mittelfeld in vielen Passagen nur auf den Ball geschaut und nicht auf den Mitspieler. Dadurch haben wir viele unnötige Laufwege bei den sommerlichen Temperaturen in Kauf genommen. Das muss nicht sein." Und deshalb hat der Trainer seinen Mittelfeldspielern anhand einer DVD die Fehler aufgezeigt. Koller: "Da können wir einiges besser machen." Dass viele im VfL-Umfeld nach der Niederlage gegen Hertha schon wieder in bittersten Pessimismus verfallen, mag Koller nicht verstehen: "Unsere Situation in der Tabelle ist doch gar nicht so schlecht. Wir haben zwar verloren, stehen aber immer noch über dem Strich."

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