Schalke 04 hat einen Transfercoup gelandet: Nach dem Einzug in die Gruppenphase der Champions League haben die Königsblauen Kevin-Prince Boateng verpflichet. Wie der Aufsichtsrat-Vorsitzende Clemens Tönnies der Bild-Zeitung bestätigte, wechselt der 26-Jährige für 12 Millionen Euro vom AC Mailand nach Schalke und erhält einen Dreijahresvertrag plus Option auf ein weiteres Jahr.
"Wir sind klar mit ihm, und wir sind glücklich, dass der Transfer geklappt hat. Er ist genau die Verstärkung, die wir brauchen und die wir uns gewünscht haben", sagte Tönnies.
Schalke ist Boatengs dritter Anlauf in der Bundesliga. Für seinen Jugendverein Hertha BSC bestritt der ghanaische Nationalspieler nach seinem Debüt im Alter von 18 Jahren zwischen 2005 und 2007 42 Spiele in Deutschlands höchster Klasse und erzielte dabei vier Treffer, in der ersten Saison noch als Mitspieler seines Halbbruders Jerome (Bayern München).
2007 wechselte der Mittelfeldspieler für eine Ablöse von 7,9 Millionen Euro zum englischen Erstligisten Tottenham Hotspur, konnte sich dort aber nicht durchsetzen. Auch ein halbjähriges Engagement bei Borussia Dortmund endete ungünstig. Nach zehn Ligaspielen, davon nur drei über 90 Minuten, sah Boateng am 32. Spieltag der Saison 2008/2009 beim VfL Wolfsburg nur neun Minuten nach seiner Einwechslung die Rote Karte.
Während Boateng danach in England und Italien durch sein dynamisches und trickreiches Spiel zum Publikums- und Journalistenliebling avancierte, prägte sein Bild in Deutschland vor allem eine Aktion: Ein Foul, das die Karriere von Michael Ballack entscheidend ins Straucheln brachte.
Im Trikot des FC Portsmouth grätschte Boateng den damaligen Kapitän der deutschen Nationalmannschaft im Finale des FA-Cups gegen den FC Chelsea mit Anlauf um. Ballack verpasste die WM in Südafrika. Der "Brutalo-Treter" Boateng, wie ihn die Bild-Zeitung damals nannte, wurde zum Feindbild unter Deutschlands Fußball-Fans.