Viktoria Köln

Anderer Gegner, ähnliche Ausgangslage

Am Samstag (14 Uhr) wird Wollitz vor heimischen Publikum im ersten Saisonspiel in der Regionalliga West auf den amtierenden Meister, die Sportfreunde Lotte, treffen. Zuvor hatte der Saisonauftakt bei Titelfavorit Rot-Weiss Essen verschoben werden müssen, eine defekte Schweißnaht setzte den Keller des Stadions Essen unter Wasser und machte ein Fußballspiel unmöglich. Der Nachholtermin für diese Partie ist Dienstag (13. August, 19.30 Uhr).

Den Höhenbergern steht also gleich zu Beginn der Spielzeit eine englische Woche bevor. Aber wenn drei Spiele in einer Woche zu irgendeinem Zeitpunkt zu vertragen sind, dann sicherlich am Anfang der Saison.

Die Viktoria ist hauchdünn favorisiert

Dennoch besteht bei einem verspäteten und zusammengequetschten Saisonstart die Gefahr, dass der Spielrhythmus flöten geht. Wollitz ist sich unschlüssig, ob die unverhoffte Woche mehr eher positive oder negative Auswirkungen auf die Vorbereitung hatte: „Ich kann es nicht sagen. Wir hätten letzten Samstag gerne gespielt, Essen auch. Aber so etwas kann ja keiner verhindern. Sicherlich hätten wir die Woche anders geplant, wenn wir gewusst hätten, dass das Spiel ausfällt. Dass wir einen Vorteil haben, weil wir eine Woche mehr Vorbereitungszeit hatten, kann ich bisher nicht feststellen.“

Nun heißt der Auftaktgegner also Lotte anstatt Essen, die Ausgangslage hat sich dagegen nur bedingt verändert. Es bleibt ein Spitzenspiel zwischen zwei Meisterschaftsfavoriten. Zwar wird der Titelverteidiger Lotte diesbezüglich seltener an erster Stelle genannt als die Viktoria. Deshalb sind die Kölner wohl vor dem Spiel am Samstag hauchdünn favorisiert. Aber mit Lotte ist zu rechnen und auch Wollitz zählt den Gegner zu den Titelkandidaten: „Ja, ich denke schon, dass sie das sind. Sie haben zwar wichtige Stützen wie Tobias Willers (zu RB Leipzig, d. Red.) und Roman Prokoph (zum VfL Osnabrück) verloren, aber dafür auch starke Spieler wie Fabian Montabell (von Fortuna Köln) dazubekommen. Lotte ist eine gestandene Truppe. Sie arbeiten gut als Team, haben eine gute Organisation und sind sehr laufstark.“

Lotte kommt mit drei Punkten im Gepäck

Im ersten Spiel gewann die Mannschaft des neuen Trainers Ramazan Yildirim mit 2:1 gegen die Sportfreunde Siegen. Nach einer starken Vorstellung in der ersten Halbzeit gab Lotte die Kontrolle des Spiels im zweiten Durchgang mehr und mehr an die Siegener ab. „In der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Fehler gemacht und taktisch nicht gut gespielt“, sagte Yildirim nach dem Spiel der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Dennoch: mit drei Punkten zum Auftakt im Gepäck sollte das Selbstvertrauen der Sportfreunde im Sportpark Höhenberg groß genug sein.

Die Viktoria muss dagegen erst in die Saison kommen. „Wir müssen sehen, dass wir schnell in den Rhythmus kommen und der Rest wird sich im Spiel entwickeln“, sagt Claus-Dieter Wollitz.

Test gegen Bielefeld endete 1:2

Am Montag hatten die Rechtsrheinischen noch ein letztes Mal Gelegenheit gehabt, ihre Leistungsstärke zu testen. Nach der Spielabsage aus Essen wollte Wollitz unbedingt noch einen Testspielgegner, den man dann in Arminia Bielefeld fand: „Wir mussten handeln, sonst hätten wir ja zweieinhalb Wochen lang kein Spiel gehabt. Deshalb sind wir froh, dass das Spiel gegen Bielefeld so kurzfristig und unter Ausschluss der Öffentlichkeit zustande kam.“

Gegen den Zweitligaaufsteiger verkaufte sich die Viktoria gut, Silvio Pagano brachte die Höhenberger früh in Front, doch kurz vor Spielende drehte die Arminia die Partie zum 1:2 aus Kölner Sicht. „Die erste Hälfte war sehr gut, in der zweiten hat man gesehen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, was die Automatismen anbelangt.“

Personalsorgen hat der Trainer keine, bis auf den Langzeitverletzten Stürmer Aziz Bouhaddouz sind alle fit. Somit steht dem Beginn einer erwartungsfrohen Saison am Höhenberg nichts mehr im Wege, findet auch Pele Wollitz: „Wir freuen uns, dass es endlich losgeht.“