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Sparkassen Giro
Greipel mit Start-Ziel-Sieg

16. Bochumer Sparkassen Giro: Greipel mit Start-Ziel-Sieg

Klasse Radsport, ein riesen Rahmenprogramm – die Mischung aus Sport und Unterhaltung stimmte in der Bochumer Innenstadt bei der 16. Auflage des Sparkasse Giros.

Marcel Sieberg, gebürtig aus Castrop-Rauxel, belegte in den letzten Jahren einmal den dritten, einmal den zweiten Rang, bevor er im letzten Jahr mit einem Start-Ziel-Sieg auf dem Bochumer Südring triumphierte. Diesmal war der Junge aus dem Pott nur Zaungast. Auf der 19. Etappe der Tour de France war Sieberg so schwer gestürzt, dass er sich einen Schlüsselbeinbruch zuzog. Stark bandagiert ließ er es sich nicht nehmen, dem Bochumer Radspektakel trotz seiner Blessuren und einer Lungenentzündung beizuwohnen. Klar, dass der Lange vom Team Lotto-Belisol nach dem Topfavoriten für das Profirennen gefragt wurde. Der Castroper zögerte nicht lange und antwortete spontan: „Es wird mein Teamkollege André Greipel alleine richten.“

Noch bei der Tour hatte Sieberg als Anfahrer Greipel zu einem Etappensieg geführt – diesmal richtete es der Deutsche Straßenmeister 2013 tatsächlich allein. Vom Start weg düste er mit vier Kollegen los, hatte nach 40 von insgesamt 50 Runden (je 1,6 Kilometer) einen beachtlichen Vorsprung von 1:45 Minuten herausgefahren. Doch entschieden war das Rennen noch lange nicht. Denn Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin pulverisierte den Vorsprung und schloss neun Runden vor dem Ende noch zu Greipel auf.

Von da an war klar: wenn Martin auf dem Südring gewinnen wollte, müsste er den Sprinterkönig Greipel auf dem Innenstadtkurs abhängen. Drei Mal versuchte es Martin, drei Mal konterte der Deutsche Meister und ließ dann auf der 250 Meter langen Zielgeraden Martin keine Chance.

Dritter nach einer tollen Aufholjagd wurde Roger Kluge, einst Weltmeister auf der Bahn. Für Marcel Kittel, vierfacher Sieger bei der Tour de France, endete das Rennen nach einem Defekt im abgeschlagenen Hauptfeld. Schon vor dem abschließenden Derny-Rennen, bei dem alle Stars noch einmal an den Start gingen, zog Sparkassen Vorstand Volker Goldmann eine erste Bilanz. „Sportlich war es ein großartiges Rennen. Ich habe noch nie so viele Menschen gesehen, die auf mich zugekommen sind und sich für den tollen Tag in der Bochumer Innenstadt bedankt haben. Der Versuch, den Massenberg-Boulevard in die Veranstaltung einzubinden, ist geglückt. Der 16. Sparkassen Giro war einer der besten in der nun schon recht langen Geschichte.“

Nach Schätzungen waren bei der rund zwölf Stunden dauernden Veranstaltung circa 100.000 Menschen in der Bochumer Innenstadt. Organisator Ernst Claußmeyer: „Ich bin absolut zufrieden, es war ein hervorragendes Rennen und absoluter Hochleistungssport.“ Ein paar Meter weiter herzte Sieberg Frau Greipel und stieß gemeinsam auf den Sieg ihres Mannes an. Sieberg: „Mir war klar, wenn er mit Tony Martin auf die Zielgerade kommt, dann wird es für ihn zu einem Spaziergang.

17. Auflage schon garantiert Für John Degenkolb, der bei der Tour de France zwei Mal im Sprint Zweiter wurde, reichte es auf der 80,4 Kilometer langen Strecke nur zu einem undankbaren vierten Platz. Doch der heimliche Sieger war ein nahezu unbekannter Amateur. Jan-Niklas Droste vom Team Heizomat riss von Beginn an mit Greipel aus, fuhr das Rennen seines Lebens und kam als Fünfter noch vor dem Hauptfeld an.

Am Ende rockte die Innenstadt. Während die knatternden Derny-Motoren nicht zu überhören waren, sang Michael Wendler auf der Sparkassen Bühne und begeisterte auch die Nicht-Radsport-Fans. Zum Abschluss kurz nach 22 Uhr, krachte dann wieder ein gewaltiges Feuerwerk über den Dächern der Innenstadt. Goldmann: „Im nächsten Jahr gibt es garantiert die 17. Auflage.“

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