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Die Uhr tickt gegen den BVB

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Markus' BVB-Blog: Die Uhr tickt gegen den BVB
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Langsam kann man als BVB-Fan nervös werden. Ruhe bewahren ist sicher eine Tugend, die das Dreigestirn um Watzke, Zorc und Klopp immer schon ausgezeichnet hat.

Aber angesichts des in zehn Tagen bevorstehenden Trainingsauftakts, der zahlreichen Abgänge und des Stillstands bei den Neuzugängen, fragt man sich als Anhänger des BVB: Worauf wartet Borussia? Vielleicht auf eine eierlegende Wollmilchsau im Sonderangebot?

Vor einigen Tagen verkündete Hans-Joachim Watzke, den Kader zum Trainignsauftakt am 3. Juli weitestgehend komplett haben zu wollen. Davon ist der BVB jedoch meilenweit entfernt. Außer dem griechischen Nationalspieler Sokratis konnte Borussia in den vier Wochen seit dem CL-Finale keinen weiteren Vollzug melden.

Welche Strategie verfolgt der BVB?

Vielmehr beschleicht einen dieser Tage, in denen die Konkurrenz ihre Kader für die neue Saison aufrüstet, das Gefühl, dass sich beim BVB nicht alle Entscheidungsträger einig sind bezüglich der zu fahrenden Strategie. Weiter auf kostengünstige und junge, weitgehend unbekannte Spieler setzen? Oder doch ein gewisses Risiko eingehen und mehrere Top-Spieler zu einem hohen Preis holen?

Anders ausgedrückt: Weiterhin zwar national oben mitspielen, aber international zurückfallen? Oder aber Branchenführer Bayern München sowohl national als auch international weiterhin Paroli bieten? Letzteres wäre wünschenswert. Schließlich steht man beispielsweise bei einem Mats Hummels im Wort, der seinen Vertrag nicht zuletzt erst aufgrund genau dieser Zielvorgabe verlängerte. Und auch Ilkay Gündogan wird nur zu einer Vertragsverlängerung zu bewegen sein, wenn sich abzeichnet, dass Borussia dauerhaft mit den Bayern konkurrieren kann.

Der richtige Mix muss her

Sollte Borussia die kostengünstige Variante bevorzugen, hätte man die jüngst an die Konkurrenz veräußerten Spieler wie Bittencourt, Ginczek, Leitner und Koch behalten und ihnen eine echte Chance geben sollen. Dann hätten Sokratis und ein oder zwei weitere Zugänge gereicht, um dem Kader die nötige Blutauffrischung zuzuführen. Da sich der BVB jedoch dieser Alternativen selbst beraubt hat, müssen zu den Top-Zugängen weitere Akteure verpflichtet werden, die den Kader auch in der Breite besser aufstellen. Qualität UND Quantität sind also gefragt, aber die Zeit verstreicht und es kommen Zweifel auf, dass der Kader, wenn er denn komplett ist, genug Zeit hat, sich einzuspielen.

Die Antwort auf die oben gestellte Strategie-Frage kann also nur lauten: der richtige Mix muss her! Fakt ist: Mario Götzes Verlust muss zwingend mit mindestens einem Top-Spieler kompensiert werden. Ein solcher Top-Spieler aber hat nunmal seinen Preis. Und die Kandidaten, die eine ähnliche Qualität wie Götze für sich beanspruchen können, sind rar gesät. Isco wäre sicherlich die Ideallösung, aber auch die teuerste Variante. 35 Millionen Euro soll Malaga als Ablösesumme verlangen. Doch der spanische Jungstar steht vor einem Wechsel zu seinem Ex-Trainer Manuel Pellegrini zu Manchester City.

Bei Christian Eriksen scheinen Zweifel an dessen Qualität zu bestehen - warum sonst hat ihn der BVB nicht längst verpflichtet? Kevin de Bruyne schließlich war sich mit dem BVB einig - doch Chelseas neuer/alter Coach Jose Mourinho ließ nun verlauten, dem Belgier keine Freigabe zu erteilen. Kandidat Nummer vier: Bernard. Das Leichtgewicht vom Zuckerhut gehört momentan zum brasilianischen Kader beim Confed-Cup. Sein Marktwert wird auf zehn Millionen Euro beziffert. Als Dortmunds Interesse bekannt wurde, wurden jedoch plötzlich 25 Millionen Euro Ablöse gefordert.

Nicht nur in der Offensive herrscht Handlungsbedarf

Seit neuestem verdichten sich die Anzeichen, dass es Borussia auf den bosnischen Nationalspieler Miralem Pjanic vom AS Rom abgesehen hat. Der 23-jährige Mittelfeldspieler soll ein Wunschkandidat von Jürgen Klopp sein. Kostenpunkt: circa 15 Millionen Euro.

Weiteres Gerücht, das aber leider wohl (vorerst) eines bleiben wird: Shinji Kagawa kehrt von Manchester United zurück zum BVB. Der Japaner galt als Lieblingsspieler von Sir Alex Ferguson. Nach dessen Rücktritt ist noch nicht klar, wie sich sein Nachfolger David Moyes die weitere Rolle Kagawas in ManUs Star-Ensemble vorstellt. Kloppo wird den Draht zu seiner Entdeckung sicherlich weiter Aufrecht halten und die Stimmung Kagawas durch regelmäßigen Kontakt ausloten. Vielleicht, um dann im richtigen Moment zuzuschlagen.

Wer auch immer die "Baustelle" Götze-Nachfolge schließen wird. Fest steht, dass darüber hinaus weitere Löcher im schwattgelben Kader ebenfalls (schnell) geschlossen werden müssen. Es fehlt weiterhin ein zusätzlicher gestandener Abwehrspieler, der möglichst sowohl innen verteidigen als auch Marcel Schmelzers Position auf der linken Abwehrseite bekleiden kann. Der vom BVB favorisierte Edgar Prib hat sich mittlerweile Hannover 96 angeschlossen.

Auch eine weitere Lewandowski-Alternative sollte verpflichtet werden. Zwar ist der Verbleib des Polen mittlerweile wahrscheinlich, aber längst nicht sicher. Sollte Lewy bleiben, könnte sich der Neue im Schatten Lewandowskis an das neue Umfeld gewöhnen und im kommenden Sommer vielleicht dessen Abgang einigermaßen kompensieren. Julian Schieber mag man, bei aller Wertschätzung, dieses schwere Erbe einfach nicht zutrauen.

Es muss schnell gehen

Und auch im offensiven Mittelfeld wird neben dem potentiellen "Götze-Ersatz" eine weitere Alternative benötigt. Schließlich war eine der Lehren aus der vergangenen Saison, dass das vorhandene Personal in der Breite nicht ausreichte, um ähnlich rotieren zu können wie der große Rivale Bayern München. Die ohnehin schon schmale Breite ist bisher jedoch aufgrund der teils unverständlichen Abgänge zu einer echten Schmalspur geworden.

Fazit: Borussia Dortmund ist dabei, seine durchaus komfortable finanzielle Situation durch den immer knapper werdenden Faktor Zeit zu verspielen. Denn um die zwingend nötigen Neuzugänge auch rechtzeitig zum Saisonauftakt in Augsburg in Team und Umfeld integriert zu haben, müssen diese so schnell wie möglich präsentiert werden. Noch sind genug personelle Alternativen auf  dem Markt. Doch die Zeit verrinnt. Die Uhr tickt momentan gegen den BVB.

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