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Was war da los?
Ein Aufstieg mit bitterem Beigeschmack

Kreisliga B 1 Dortmund: Was war da los?

Es geht um den Aufstieg in die Kreisliga A und der ist heiß umkämpft. Ging da in der B 1 alles mit rechten Dingen zu? RevierSport hat nachgefragt: "Was war da los?"

72 Punkte hatten sowohl der TuS Bövinghausen als auch Konkurrent Türkspor vor dem entscheidenden Ligaspiel in der Kreisliga B 1 eingefahren. Da zu Beginn dieser Spielzeit eingeführt wurde, dass letztendlich bei Punktgleichheit das Torverhältnis entscheidend für Auf- und Abstieg ist, barg die letzte Partie viel Spannung in sich. Mit dem Polster von elf Treffern mehr auf Türkspor gingen die Bövinghausener in ihr Spiel gegen Dorstfeld, das sie mit 3:1 gewannen. Konkurrent Türkspor witterte vor dem Anpfiff aber ebenfalls noch seine Chance, durch einen hohen Sieg noch vorbeizuziehen. Doch dann traf Türkspor im Spiel bei Arminia Marten II nur auf vier Gegenspieler, die Partie wurde abgebrochen.

RS hat nachgefragt: Was war da los?

Mesut Aksoy (Trainer Türkspor Dortmund):

"Wir hatten schon am Donnerstag vor dem Spiel das Gerücht gehört, dass Marten angeblich nicht gegen uns antritt. Als wir dann am Sonntag an deren Platz ankamen, war das schon sehr komisch. Wir sind auf nur vier gegnerische Spieler getroffen und den Platzwart - vom Trainer war keine Spur. Der Platz war nicht mal abgekreidet! Das Spiel wurde abgesagt und am Ende steht so nur ein 2:0-Sieg für uns, der nicht für den Aufstieg reicht. Das ist für den Gesamtverein eine Katastrophe! Wir wollten in Marten viele Tore schießen und alles dafür geben, vielleicht doch noch aufzusteigen. Für mich ist das ein klarer Regelbruch, denn man nimmt uns so die Chance, auf sportlichem Wege aufzusteigen. Marten zahlt 100 Euro, weil sie nicht angetreten sind, und Schluss aus, Mickey Maus! Für mich hat das mit Fairness nichts zu tun! Wir haben Einspruch eingelegt und auch einen Anwalt eingeschaltet. Man hat uns die Möglichkeit genommen, auf sportlichem Wege den Aufstieg zu schaffen."

Ayhan Dzaferovski (Fußball-Abteilungsleiter TuS Bövinghausen):

"Wir können doch nichts für andere Mannschaften! Am Abend vor dem Spiel war das Champions League-Finale mit Public Viewing und deshalb haben auch wir gerade mal so eben eine Mannschaft für unser Spiel am nächsten Tag zusammenbekommen. Das sind für mich schlechte Verlierer! Wir hatten vor dem Anpfiff elf Tore Vorsprung und wollten einfach unser Spiel gewinnen und fertig. Mal ehrlich, was wollte Türkspor denn machen, in Marten 17 oder 18 Tore schießen?! Das ist alles Schwachsinn. Für unseren Gegner Dorstfeld ging es um gar nichts mehr und plötzlich haben die gegen uns alles reingehauen was ging, haben sogar 1:0 geführt. Die waren richtig heiß! Nachher haben wir dann gehört, was die für einen Punktgewinn gegen uns bekommen hätten. Zum Glück sind wir aber im Spiel zurückgekommen und konnten die Partie noch für uns entscheiden. Für uns ist die andere Seite komisch, nicht wir. Wir sind ein verdienter Meister und Aufsteiger."

Lothar König (Staffelleiter Kreisliga B 1 Dortmund):

"Natürlich birgt auch die Regeländerung, dass nun das Torverhältnis entscheidend ist, Probleme - aber ich halte die Regelung für sinnvoll. Ansonsten haben wir nämlich am Ende der Saison einen Wust an Entscheidungsspielen, die terminlich nicht mehr zu handhaben sind. Natürlich ist es aber nicht glücklich, wenn ein Verein zu so einem entscheidenden Spiel nicht antritt. Meiner Ansicht nach war die Konstellation mit dem Champions League-Finale am letzten Wochenende aber hierfür einfach unglücklich. Viele Spieler waren in London, um als Fans ihre Mannschaft zu unterstützen. Die bekommen so eine Chance einmal im Leben und darunter leidet dann in diesem Fall nun mal der Heimverein. Das sind insgesamt schon unglückliche Umstände. Den Fall habe ich abgegeben an die Kreisspruchkammer, die sich nun damit befassen wird. Bövinghausen ist aber Meister in dieser Liga."

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