Längst ist Kara im Team des Aufsteigers angekommen, nur hat das persönliche Erfolgserlebnis auf sich warten lassen. "Nun ist der Knoten geplatzt", hofft der 23-Jährige, möglichst schon am kommenden Sonntag gegen Erkenschwick nachlegen zu können. Mit einem weiteren Dreier über den Kellerkonkurrenten könnte die Elf von Trainer Wolfgang Sandhowe einen gewaltigen Schritt aus der gefährdeten Region machen. "Wir sind jetzt drei Partien hintereinander ungeschlagen, haben daraus sieben Punkte geholt. Wenn wir jetzt auch noch gegen Erkenschwick gewinnen, dann wäre das die halbe Miete", weiß Kara.
Im Januar schloss sich der in Werne geborene Türke der HSV an, nachdem eine Profikarriere in der Türkei gescheitert war. 2003 wechselte er von der Spielvereinigung Holzwickede zum Erstligisten Gaziantepspor, natürlich mit der Hoffnung, im bezahlten Fußball den Durchbruch zu schaffen. "Es lief am Anfang auch ganz gut. Ich habe dort zunächst in der zweiten Mannschaft in der zweiten Liga gekickt und wurde nach einem halben Jahr nach oben gezogen", berichtet Kara. "Dann habe ich mir aber einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen, das hat mich aus der Bahn geworfen. Normalerweise dauert so eine Verletzung sechs bis acht Monate, bei mir war es über ein Jahr."
Bitter: Der Verein bezahlte ihn nicht mehr, sodass Kara zurück zu seinen in Bergkamen-Oberaden lebenden Eltern kehrte. Nachdem er sich einige Monate in Duisburg-Wedau im Camp der Vereinigung der Vertragsfußballer (VdV) für arbeitslose Kicker aufgehalten hatte, nahm er das Hammer Angebot gerne an. "Ich fühle mich hier total wohl", nickt der derzeit arbeitslose Kara, der bei den Lippestädtern eine Anstellung bis 2008 erhielt.
Ob er so lange bleiben wird, steht allerdings noch nicht fest. "In meinem Vertrag ist eine Option enthalten, dass ich gegen eine gewisse Ablöse gehen kann", sagt Kara. "Das würde ich aber nur machen, wenn ein Angebot von einem höherklassigen Club kommt."