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VfL Bochum II - RWE 1:1
Was nicht tötet, macht stärker

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RWE: Last-Minute-Punktgewinn dank Joker Ellmann

Weil der VfL Bochum Tötungshemmung zeigte und RWE nicht noch tiefer in die Krise stieß, darf Waldemar Wrobel auf Besserung hoffen, doch die Sorgen bleiben.

"Es war wie in einem schlechten Film, wo jemand am Boden liegt, man sich umdreht und der steht noch mal auf, anstatt dass man ihm schon vorher den Todesstoß gibt", versinnbildlichte Iraklis Metaxas. Angesichts so mancher unpräziser Aktion im Spiel durften die 800 Zuschauer aber froh sein, dass die Aktiven bei dem 1:1 zwischen seinen Bochumern und Rot-Weiss Essen nicht wirklich mit Schusswaffen hantierten. Kevin Scheidhauer gelang es so etwa, diesem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, gerade weil er aus schwer nachvollziehbaren Gründen eben nicht das 2:0 markierte (72.). Bis zum Schluss schien es für den VfL gegen verunsicherte Essener aber auch so zu reichen, schließlich hatte Scheidhauer nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit den Elfmeter herausgeholt, den Sven Kreyer zur 1:0-Führung verwertete (53.).


Rot-Weiss Essen wusste biederen Bochumern lange Zeit aber noch weniger entgegenzusetzen. Die erste Halbzeit verstrich ohne zwingende Möglichkeit für die Gäste, die in der Offensive kaum stattfanden. Erschwerend kam hinzu, dass mit Roberto Guirino schon nach 22 Minuten der nächste Essener Verteidiger verletzt raus musste. Nach einer Stunde erwischte es auch noch Thomas Denker.

Neben neuen Verletzungssorgen zeigte der bisweilen tödlich langweilige Kick in der Wattenscheider Lohrheide vor allem, dass sich RWE nach den schweren Rückschlägen der letzten Wochen selbst einfachste Dinge hart erarbeiten muss. Nichts ist mehr selbstverständlich, an die spielerische Leichtigkeit vergangener Tage ist gar nicht zu denken. Waldemar Wrobel verriet kein Geheimnis, als er mutmaßte, dass "sich keiner in ein paar Jahren noch daran erinnern wird, was das für ein geiles Spiel war." Es wurde immerhin ein ungemein wichtiger Punkt für RWE. Joker Marvin Ellmann belohnte das beherzte Aufbäumen der Gäste mit dem kaum noch für möglich gehaltenen 1:1 (92.).

Ein Teilerfolg in einem insgesamt schwachen Spiel und doch viel mehr für RWE. Die Verunsicherung war greifbar, eine erneute Niederlage hätte psychologisch verheerende Wirkung gehabt. Nicht nur Kerim Avci sprach daher von einem "gefühlten Sieg". Dass dies jedoch höchstens der erste Schritt auf dem Weg der Besserung gewesen ist, versteht sich von selbst. Wrobel ist sich sicher, dass die letzte Phase dann sogar wertvoll sein kann und verspricht: "Wir werden zurückkommen und wir werden stärker zurückkommen!"

Bis dahin wird sich aber personell in jeder Hinsicht etwas ändern. Bei einigen Bankspielern habe man nach dem späten Ausgleich "null Reaktion" erkannt, bemängelte Wrobel. "Einige haben wohl mit dem Kapitel abgeschlossen." Nach dem Wuppertal-Spiel dürfen sich daher wohl auch einige A-Jugendliche Hoffnungen auf einen Kaderplatz machen.

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