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Essen: Kreisliga kompakt
Ein Traditionsklub vor dem Abgrund

Essen: Kreisliga kompakt

Die Sportfreunde Katernberg sind für jeden Fußball-Fachmann ein Begriff. Ein Klub, der eine große Tradition besitzt. Für die Saison 2013/2014 droht die Kreisliga B.

Kreisliga A Nord-West

"Für den Verein wäre der Abstieg wohl das Todesurteil. Wir dürfen das nicht zulassen. Niemand von uns will als Absteiger tituliert werden", gibt SFK-Kapitän Selvir Mujezinovic auch nach dem 0:5-Debakel im Derby gegen die DJK Katernberg 19 die Hoffnung nicht auf. Mittlerweile liegen die Sportfreunde drei Punkte hinter dem rettenden Ufer zurück und müssen aus ihren verbliebenen fünf Spielen einiges an Punkten holen. "Wir benötigen vier Siege aus den restlichen Begegnungen", rechnet der Käpt'n vor.

Rolniks Stuhl wackelt

Ob die Katernberger in der finalen Phase noch von ihrem Trainer Christian Rolnik, der ab der neuen Saison TuS Holsterhausen übernehmen wird, betreut werden, ist fraglich. "Der Trainer macht manchmal Dinge, die wir Spieler nicht verstehen. Die missliche Lage hat aber mit Sicherheit nicht nur er allein zu verantworten. Das wäre zu einfach", erklärt Mujezinovic, der mit Rolnik im Derby gegen die 19er in einen Disput geriet. Mujezinovic: "Ich habe den Trainer zur Halbzeit darauf hingewiesen, dass wir vorne drin einen Mann wie Christian Wesarg brauchen. Er kann auch mal die Bälle halten und dann können wir nach vorne schieben." Rolniks Konsequenz: Wesarg rein, Mujezinovic raus. "Das hat niemand verstanden, aber es war die Entscheidung des Trainers. Damit muss ich dann leben", sagt Mujezinovic. Rolnik selbst sagte gegenüber RS: "Manche Jungs versuchen es mit Schönspielerei. Diese ist aber in unserer Situation fehl am Platz. Mir fehlen einfach die Alternativen, vor allem im Defensivbereich. Gegen 19 hat man einfach einen Qualitätsunterschied gesehen." Aus Mannschaftskreisen heißt es, dass die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft nicht mehr stimme. Rolnik: "Das habe ich nach dem Spiel auch gehört. Ich werde mich am Montagabend mit dem Vorstand zusammensetzen. Dann werden wir gemeinsam entscheiden, was in dieser Situation das Beste für den Verein ist."

Die Sportfreunde können noch von Glück reden, dass der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz nur drei Punkte beträgt. Denn Eintracht Borbeck schnupperte bei der 2:3-Niederlage lange Zeit an einer Überraschung im Derby gegen TuS 84/10. "Das war ein richtig gutes Spiel meiner Jungs. Wir hatten die Punkte nicht eingerechnet, aber hätten sie natürlich gerne mitgenommen", ärgerte sich Trainer Daniel Müller darüber, dass seine Mannschaft aus der 2:1-Führung nicht mehr machen konnte.

"Ich schäme mich für meine Mannschaft"

Derweil tat Adler Frintrop II den Sportfreunden Katernberg keinen Gefallen und vermöbelte die Ballfreunde Bergeborbeck mit 4:0. "Die Jungs laufen endlich und dann sieht das Ganze auch gut aus. Bei manchen meiner Spieler wusste ich gar nicht, dass sie sich so bewegen können und plötzlich rennen die wie die Wahnsinnigen. So muss das sein in unserer Situation. Im April und Mai fallen die Entscheidungen im Fußball, da musst du da sein und wir scheinen da zu sein", freut sich Adlers Coach Hansi Wüst. Sein Gegenüber Dennis Herrmann war derweil völlig bedient: "Das war eine Frechheit. An diesem Tag schäme ich mich für meine Mannschaft. Wenn ich nach dieser Leistung höre, dass sich noch ein Spieler völlig daneben benommen haben soll und einen Adler-Akteur angespuckt haben soll, dann fehlen mir die Worte. Das wird aber mit Sicherheit Konsequenzen haben."

Kreisliga A Süd-Ost

Keine Folgen wird die 1:12-Schmach des SuS Niederbonsfeld gegen den FC Kray für Bonsfelds Übungsleiter Christian Czajka haben. Nichtsdestotrotz zeigte sich der SuS-Trainer enttäuscht: "Wir haben unsere guten Vorsätze schnell über den Haufen geworfen. Allein der Wunsch etwas ausrichten zu wollen, reicht einfach nicht. Die Krayer wollten einfach mehr. Die Willenskraft war beim Gegner enorm spürbar."

Krayer Supporter sorgen für großes Spektakel

Die große Motivation des schon feststehenden Meisters hatte vor allem zwei Gründe: Zum einen wollten sich die Krayer für das aus ihrer Sicht unsportliche Verhalten der Bonsfelder im Hinspiel rächen und zum anderen wurden sie von rund 150 Fans begleitet. "Das war einfach famos. Die haben uns von der ersten bis zur letzten Minute sensationell unterstützt. Natürlich fallen da auch mal ein paar Sprüche, wo man den Kindern die Ohren besser zuhalten sollte. Ich glaube, dass Niederbonsfeld insgesamt 30 Kästen Bier verkauft hat. Die Schwimmen wohl jetzt im Geld", lacht Krays Hartmut Fahnenstich. Über die ungewohnte, lautstarke Kulisse für ein Kreisliga-A-Spiel konnte sich aber nicht Jedermann freuen. Bonsfelds Trainer Czajka wollte seine Meinung zu den Krayer Supportern nicht preisgegeben, gab aber vielsagend zu: "Jeder muss sich dazu sein eigenes Urteil bilden. Aber einige Hardcore-Fans der Krayer haben das Niveau von RWE-Fans erreicht und das ist mit Sicherheit nicht positiv gemeint. Ich kann in der Kreisliga A gerne auf Dinge wie das Abbrennen von Feuerwerkskörpern gerne verzichten."

Blau-Gelb Überruhr kann nach der 0:6-Klatsche gegen den Rüttenscheider Sportclub die Planungen für die Kreisliga B aufnehmen. Acht Spieltage vor Schluss liegt Überruhr bereits zehn Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz zurück. "Solange rechnerisch alles möglich ist, werden wir weiter kämpfen", hält es Blau-Gelb-Trainer Jörg Großmann mit einer Durchhalteparole. Eine Überraschung gelang dem SV Leithe. Die Truppe von Richard Ruthenkolk siegte im Derby beim SV Kray 04 mit 1:0. "Die Spielanteile lagen vielleicht bei 70 zu 30 Prozent auf Seiten von Kray 04. Meine Mannschaft hat mich aber positiv überrascht und aus ihren Möglichkeiten wirklich das Beste gemacht. Am Ende haben wir das Glück des Tüchtigen gehabt", freut sich Ruthenkolk.

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