Milkoreit, der seit 2010 auch Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbundes (NOFV) ist, äußerte sich im Gespräch mit der "Thüringer Allgemeinen" kritisch über die Regeln, unter denen der DFB die Zulassung zur Dritten Liga erteilt. Man müsse die vorgelegten Zahlen "künftig genauer" überprüfen, sonst drohe eine "Pleiteliga". Das suggeriert, dass der DFB, unter dessen Obhut die 3. Liga steht, bei der Lizenzvergabe doch gar nicht so rigoros und streng vorgeht, wie vonseiten des Verbandes gerne kommuniziert wird.
Die Ursache für die großen wirtschaftlichen Probleme sieht Mikoleit in den teilweise enormen Personalkosten der Klubs, die über diese Schiene den direkten Weg in die zweite Liga suchen. Dieses Vorgehen wurde beispielsweise von Hertha BSC und Eintracht Frankfurt erfolgreich vorgemacht, die sich so ihren Aufstieg in die 1. Bundesliga 'erkauften'. Dass es auch andersrum laufen kann, zeigt der Fall Alemannia Aachen, wo allerdings neben den inzwischen reduzierten Kosten für die Spieler besonders die hohe Stadionmiete ein Klotz am Bein ist. Nachdem die Aachener vor einiger Zeit bereits einen Umzug in eine günstigere Spielstätte angedacht hatten, ist diese Variante inzwischen offenbar vom Tisch – nicht zuletzt, weil der Tivoli noch immer die meisten Zuschauer anlocken und damit die größten Einnahmen verheißen würde.
Ermahnung zu Aachener Fairplay
Auch die neuesten Gedankenspielen des Geschäftsführers der Alemannia, Michael Mönig, bei besiegeltem sportlichem Abstieg auch schon vor dem letzten Spieltag sofort das Insolvenzverfahren zu eröffnen, kommentierte Milkoreit in der Thüringer Allgemeinen. Er hoffe auf das Fairplay der Rheinländer: "Der Verein will ja irgendwann wieder auf die Füße kommen. Und dieser Makel würde ihm lange anhaften." Denn würde das Insolvenzverfahren eröffnet, würden alle Saisonspiele der Alemannia annulliert, was beispielsweise Preußen Münster sechs Punkte vom Konto nehmen würde. Es könne nicht sein, meint Milkoreit, dass "ein Verein, der bei der Lizenzierung betrügt", am Ende das Zünglein an der Ab- und Aufstiegswaage spiele. Dass in der Domstadt die vorherrschende Meinung eine andere ist, liegt nahe. Schließlich ist es im Interesse des Klubs und der Gläubiger, das Verfahren möglichst schnell hinter sich zu bringen.