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RWE: Krisenmanagement zwischen Beruf und Berufung
Hempelmann: "Jungs sind auf Kurs"

RWE: Krisenmanagement zwischen Beruf und Berufung
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Führung-Qualität ist vor allen Dingen in Krisensituationen gefragt, das gilt auch für Rolf Hempelmann, Präsident von RWE, parallel ist er auch stellvertretender Vorsitzender der Essener SPD (bis 2003 Schatzmeister). Hempelmann bündelt die Club-Energie, die sich nur auf den existenziellen Klassenerhalt konzentrieren darf. Nebenkriegsschauplätze, interner oder externer Art, darf der energiepolitische Sprecher der SPD im Bundestag (seit Februar 2003) nicht zulassen.

Die aktuell heikle Lage ist für den geborenen Hertener kein Neuland, unter seiner Steuerung wurde der Traditionsverein vor dem finanziellen Aus gerettet. Hempelmann muss einerseits kurzfristig denken, den Verein im aktuellen Abstiegskampf auf den rettenden 14. Tabellenplatz manövrieren, andererseits auch über den Tellerrand blicken, um die nächsten Entwicklungschritte einzuleiten, die im Falle einer weiteren Zweitklassigkeit (zum Beispiel neues Stadion) kommen müssen.

Der Mann springt zwischen den Polen seines Berufes und seiner Berufung hin und her: Als Politiker war er in der letzten Legislaturperiode stellvertretender Vorsitzender in der Enquête-Kommission "Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen von Globalisierung und Liberalisierung". Da klingt die Begrifflichkeit schon weniger einfach als "Klassenerhalt." Auch die Außenwirtschaftspolitik ist im Bundestag eine Spezialität von Hempelmann, dem gleichnamigen Beirat gehört er an, genau so wie er ein Teil des Deutsch-Japanischen Forums ist. Wie gesagt, zwischen den Polen....Reviersport unterhielt sich mit Hempelmann. Rolf Hempelmann, das war doch ein schicker Trip ins badische Land am vergangenen Freitag, oder?

Ich habe das Spiel bis zur 74. Minute live vor Ort gesehen, jeder weiß ja, was in der 75. Minute geschah.

Karlsruhes Giovanni Federico traf mit einem umstrittenen Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen 1:2.

Ich musste weg, weil ich unbedingt meinen Zug mitkriegen wollte, ich hatte am nächsten Morgen politische Veranstaltungen, wo ich pünktlich erscheinen wollte, dazu noch einigermaßen ausgeschlafen.

So kann man auch die Darbietung der Truppe beschreiben, richtig?

Ich habe mich natürlich sehr gefreut, die Mannschaft ist beim KSC sehr gut aufgetreten, das auch von Anfang an. Es wurde eine Phase überstanden, in der der Gegner seine spielerischen Qualitäten zeigte.

Sagen wir einmal ansatzweise zeigte, mehr wurde nicht zugelassen...

Unsere Elf war immer im Match, es wurden immer die Chancen nach vorne gesucht. Letztendlich wurden die Jungs belohnt, dabei auch mit einem schönen Tor von Solomon Okoronkwo, der gleichfalls nach hinten gut gearbeitet hat, einmal Retter in höchster Not war. Warum funktioniert so was plötzlich?

Ich glaube einfach, es geht seit dem Köln-Spiel. Vielleicht mit Ausnahme der ersten Halbzeit gegen Offenbach waren das seitdem durchweg ziemlich gute Leistungen. Auch das Match in Paderborn habe ich eher positiv gesehen... ...trotz der 2:3-Niederlage...

...da gab es ein paar andere Umstände, die dazu geführt haben, dass wir das Duell verloren haben, die ich aber nicht näher kommentieren werde. Es war zu erkennen, die Mannschaft war überzeugend eingestellt, dass sie an sich glaubte, dass sie diese Begegnung gewinnen wollte.

Ihr Fazit?

Wenn ich alles zusammennehme, war in jedem Match heraus zu filtern, dass die Jungs auf Kurs sind. Der Nackenschlag in Paderborn wurde weggesteckt, man war beim Spitzenreiter sehr präsent, dafür meinen Respekt. Der Truppe wurde die richtige Marschroute gegeben, brachte auch selbst die richtige Einstellung mit. Und nun? Es kommt darauf an, in den kommenden Spielen den Aufwärtstrend zu bestätigen, die Aufgabe ist jetzt, die nächsten 14 Tage zu nutzen. Ich bin mir sicher, das wird auch optimal getan.

Die Münchner "Löwen" kommen am Sonntag, 1. April, ab 14 Uhr ins Georg Melches-Stadion.

1860 ist eine Mannschaft, die zuletzt unter Wert geschlagen wurde. Die Akteure rappeln sich unter einem neuen Trainer... ...der Ex-Schalke-Profi Marco Kurz löste den ehemaligen österreichischen Nationalspieler Walter "Schoko" Schachner ab...

...noch einmal auf. Jeder will dem neuen Coach zeigen, ich gehöre in die Startelf. Davon lassen wir uns nicht beeindrucken, wir müssen uns auf unsere eigene Leistung konzentrieren, die wurde insbesondere zuletzt eindrucksvoll in Karlsruhe bewiesen.

Wenn Sie am Ende der Saison Platz 14 ereichen, hätten Sie alles richtig gemacht, oder?

So kann man das am Ende vielleicht einfach zusammenfassen. Wichtig ist, zu wissen, wann im Laufe einer Saison nicht alles optimal war. Es war dann wertvoll, wenn wir durch dieses Nadelöhr durchkommen. So sieht es letztendlich aus. Habe Sie noch die Spielzeit 2004/2005 im Kopf?

Vor zwei Jahren hatten wir 16 Punkte zur Winterpause. Die Statistiker wurden bemüht, es hieß, das ist kaum zu schaffen, da wir jetzt nur 13 Zähler hatten. Das war schon eine schwierige Ausgangssituation. Es sind im wesentlichen fünf Teams, die für den Abstieg in Frage kommen, eines kann sich retten. Ich denke schon, dass wir derjenige Verein sind, der von der Spielstärke her ein Stück vorne ist. Ihr Wort in Gottes Gehörgang...

Inszwischen wurde auch gelernt, zu kämpfen. Das funktionierte in der Phase, als wir auf die unteren Plätze abrutschten, noch nicht so. Jetzt wird beides in die Waagschale geworfen. Sie klingen bewusst kämpferisch.

Ich bin auch in Phasen optimistisch, in denen der eine oder andere dazu neigt, den Kopf hängen zu lassen, das ist meine Pflicht. Keiner lässt sich gerne von Politikern regieren, die sich pessimistisch oder niedergeschlagen zeigen, so dass man denkt, sie wüssten nicht, wie man aus einer schwierigen Situation wieder raus kommt. Genau so ist auch der Anspruch an einen Präsidenten. Sie sind beides in Personalunion!

Wenn der Präsident den Kopf hängen lässt, dann kann man von keinem Mitarbeiter erwarten, dass er motiviert und mit Glaube an den Erfolg an die Arbeit geht, das ist völlig klar. Dass man natürlich die Lizenzanträge für zwei Ligen stellt, ist einfach eine Frage der Seriösität. Wie gesagt, Platz 14...

Man muss den Blick nach vorne richten, auf die Chancen, nicht nur auf die Risiken. Genau diese Möglichkeiten sind jetzt auch objektiv erheblich gestiegen. Es fällt einem jetzt viel leichter, optimistisch zu sein als vor sechs Wochen.

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