Urbane Flexibilität bewies Kreuels dabei allemal. Bei Rot-Weiss Essen machte er von 2003 bis 2005 seine ersten Schritte im Seniorenfußball, ohne jedoch zu Einsätzen mit der ersten Mannschaft zu kommen. "Die Jahre waren sehr lehrreich", erinnert sich Kreuels. "Die Fans dort sind klasse und der Verein hat eine super Mentalität."
Also ging er weiter zur Reserve des VfL Wolfsburg, wo er sich in den vergangenen sieben Jahren und 157 Spielen zu einem gestandenen Spieler weiterentwickelte. Dennoch lotste Babelsberg-Trainer Christian Benbennek ihn in den Osten und ernannte ihn sofort zum Vize-Kapitän. "Philipp ist ein Spieler mit gutem Überblick, der Souveränität ausstrahlt." Und diesen Schritt sollte er nicht bereuen. Auf Anhieb konnte sich der Düsseldorfer zum Stammspieler aufschwingen. "Es gefällt mir hier in Berlin sehr gut - auch wenn es natürlich ganz anders als in Wolfsburg ist."
Dennoch schwärmt der 28-Jährige bei jeder Gelegenheit von seiner Geburtsstadt, wie sein Trainer aus Erfahrung weiß: "Wenn wir mit dem Bus zum Auswärtsspiel fahren, erzählt er mir immer wieder von Düsseldorf." Daraus, dass er an Düsseldorf hänge, macht Kreuels kein Geheimnis - wie auch nicht aus seiner Sympathie für die dortige Fortuna. "Wenn es geht, schaue ich jedes Spiel. Und am Samstag werde ich wahrscheinlich das Spiel in Wolfsburg anschauen." Eine Art doppeltes homecoming sozusagen.
Für das anstehende Heimspiel gegen Borussia Dortmund II gibt es für den Mittelfeldspieler nur eine Marschroute: "Wir müssen gewinnen, nur so können wir die Klasse halten."
Und so tippt Philipp Kreuels den 30. Spieltag: