Nun scheint die U19 den Preis des Erfolges zahlen zu müssen. Der überragende Schlussmann Hendrik Bonmann wurde frühzeitig in die erste Mannschaft befördert und wird in der kommenden Saison für Borussia Dortmund spielen.
Nun ist auch klar, dass Phil Spillmann den Verein ebenfalls im Sommer verlassen wird. Der Innenverteidiger wird sich der U19 des VfL Bochum anschließen. „Ich hatte nach der starken Hinrunde gehofft, dass sich andere Vereine bei mir melden. Der Wechsel zum VfL ist ein riesiger Sprung für mich“, bemerkt der Jungjahrgang, der einen Vertrag bis 2014 unterschrieben hat. Die Essener hätten ihr Abwehrtalent gerne gehalten, zumal Trainer Marc Roch betont: „Phil ist ein sehr disziplinierter, solider Spieler, auf den man sich verlassen kann.“
Doch nun, da sie das Rennen um Spillmann verloren haben, erweisen sie sich als faire Verlierer. Dem 17-Jährigen wurde bereits mitgeteilt, dass er auch weiterhin spielen wird, sofern er seine Leistung abruft. „Ob ich in der Startelf stehe, liegt allein an mir“, betont der Defensive, der sowohl RWE als auch seine Mitspieler frühzeitig über den Wechsel informierte.
Man darf getrost davon ausgehen, dass der „Mister Zuverlässig“ auch in der Restserie motiviert zur Sache gehen wird. Schließlich erlebt er gerade die beste Phase seiner jungen Laufbahn. „Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass ich in der U19 direkt spielen würde“, räumt der gebürtige Düsseldorfer ein. Schließlich verpasste er aufgrund eines Bänderrisses weite Teile der Sommervorbereitung und musste sich zunächst hinten anstellen. Erst am fünften Spieltag stand er erstmals in der Startelf. Aus der ist er seitdem nicht mehr wegzudenken.
Dass Spillmann überhaupt für die namhafte Nachbarschaft interessant wurde, hat er auch RWE zu verdanken. Denn erst in Essen wurde er vor zweieinhalb Jahren vom Stürmer zum Innenverteidiger umgeschult. „Das ist definitiv die bessere Position für mich“, betont der Jungspund. Wohl wissend, dass sich der Aufwand, den die gesamte Familie seit Jahren betreibt, nun auszuzahlen scheint.
Da RWE erst ab dem Essener Hauptbahnhof einen Fahrdienst anbietet, wird Spillmann regelmäßig von seinen Eltern aus Düsseldorf zum Training kutschiert. Schließlich soll der Elftklässler auch noch genug Zeit haben, sich auf die Schule zu konzentrieren. Das Fachabi sollte mit der Unterstützung seines Umfeldes jedenfalls machbar sein. „In der Schule bin ich immer im Mittelmaß“, betont Spillmann. Er hat jetzt ja die Bestätigung bekommen, dass sich die Situation auf dem Platz ganz anders darstellt.