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Wrobel im Dilemma
"Wir sind ein gebranntes Kind"

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RWE: Wrobel steckt im Dilemma

Ob Rot-Weiss Essen auf dem Transfermarkt zuschlägt, ist noch immer ungewiss. Wunsch und Wirtschaftlichkeit lassen sich noch immer nur schwer vereinbaren.

Am Freitag um 9.30 Uhr ging es los. Während sich sogar andere Regionalligisten in mediterranen Gefilden bei frühlingshaften Temperaturen schwitzen, ging es für Rot-Weiss Essen knappe 50 Kilometer Richtung Osten. Waldemar Wrobel schindete drei Tage lang in der Sportschule Kamen-Kaiserau seine Rot-Weissen – oder das, was davon übrig war. Eine Grippewelle hat für reihenweise Krankmeldungen gesorgt.


Nicht nur deshalb ordnete der RWE-Coach den Ausflug auch eher vorsichtig ein: „Trainingslager ist relativ. Wir waren ja nur von Freitag bis Sonntag da. Es ging vor allem darum, die Jungs mal beieinander zu haben, dass sie sich beschnuppern können, Gespräche führen, die sie sonst nicht führen.“ Teambuilding also.

Das ist im übertragenen Sinn ja auch Aufgabe des Trainers. Mit Lukas Lenz haben die Bergeborbecker zwar einen altgedienten Aufstiegshelden verloren. Da der in der gesamten Hinrunde aber nur auf schlappe 63 Minuten Einsatzzeit kam, besteht noch kein unmittelbarer Handlungszwang.

Zum anderen stecken die Verantwortlichen in einem Dilemma. Auf die Erkenntnis, dass der winterliche Transfermarkt im Allgemeinen nicht sehr ergiebig ist, sollte RWE besser kein Patent anmelden. Im Speziellen aber haben die Essener ein Problem: Sportlich hat der Klub in der zweiten Regionalliga-Saison zu den Großen aufgeschlossen. Folglich wollen sich die Rot-Weissen spätestens zur kommenden Saison auch an Transfers der Größenordnung heranwagen, die bislang nur die Spitzenteams stemmen konnten.

Finanziell konnte der Deutsche Meister von 1955 zwar zulegen – es ist Geld in der Kriegskasse. Der Blick auf die Bedingungen, die vor allem das neue Stadion mittlerweile bietet, verzerrt aber noch immer die Realität. So gelingt es RWE zwar, mögliche Topspieler an den Verhandlungstisch zu bekommen, die Gespräche kippen aber, sobald es ums Geld geht. Was bleibt, ist Pragmatismus. „Es ist nicht so, dass wir komplett abgeneigt sind. Es werden uns auch Spieler angeboten, mit denen wir uns unterhalten. Aber das, was wir machen wollen, was für uns interessant ist, ist bisher nicht finanzierbar und alles andere macht keinen Sinn“, muss Wrobel einräumen. Sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, mache keinen Sinn, „denn das wäre ein Risiko. Und wir sind nun mal ein gebranntes Kind.“

Was bleibt, ist die Besinnung auf die eigene Stärke, denn auch die ersten beiden Tests gegen Mainz und Bielefeld gaben trotz zweier Niederlagen durchaus gute Ansätze: „Nach den beiden Testspielen bin ich bisher durchaus zufrieden. Der Kader ist auch in der Breite schon gut aufgestellt.“ Zudem bleibt natürlich noch die Hoffnung, dass sich vielleicht kurzfristig vielleicht doch noch etwas ergibt. Denn neben dem Geld hat RWE ja durchaus interessante innnere Werte.

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