Mit dem Transfer des Mittelstürmers schließen die Verantwortlichen des Oberliga-Spitzenreiters die offensive "Baustelle". Denn nicht nur Mittelfeldspieler Denis Pachutzki (Kreuzbandriss) und Abwehrmann Alexander Thamm (Rückenprobleme) stehen den 09ern nicht zur Verfügung, Chefcoach André Pawlak muss vorerst auch auf die Offensivkräfte Sven Preissing (Einblutung nach Mittelfußbruch) und Milko Trisic (Schulter-OP) verzichten.
„Wir sind mit sechs Stürmern in die Saison gestartet, davon sind mit Milko Trisic und Sven Preissing zwei langfristig verletzt und brechen uns weg. Wir brauchten vorne Qualität, um einen eventuellen weiteren Ausfall kompensieren zu können“, erklärt Cheftrainer André Pawlak die Notwendigkeit dieses Transfers mit Blick auf den ersehnten Aufstieg. Lenz erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015, der unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit gilt.
Auch abseits seiner sportlichen Qualitäten wusste der Neuzugang in den Vertragsgesprächen zu punkten. „Lukas macht charakterlich einen hervorragenden Eindruck. Er hat uns deutlich vermittelt, unbedingt nach Wattenscheid wechseln und mit dieser Mannschaft aufsteigen zu wollen. Er hat für uns sogar Angebote aus der Regionalliga abgelehnt“, ist Pawlak überzeugt, hier eine gute Wahl getroffen zu haben. „Für die SG Wattenscheid 09 ist diese Personalie sportlich eine Riesenverstärkung. Unser Ansatz war es ja, uns nicht nur in der Breite, sondern vor allem auch qualitativ verstärken zu wollen.“
Wattenscheids Sportlicher Leiter Marco Ostermann zeigt sich ebenfalls begeistert über die Verpflichtung. „Mit Lukas haben wir einen echten Stoßstürmer hinzugewonnen. Auf dieser zentralen Angriffsposition haben wir noch Handlungsbedarf gesehen. Ganz herzlich bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei RWE-Teammanager Damian Jamro, mit dem ich in sympathischer Atmosphäre Verhandlungsgespräche geführt habe und der dem Spieler den Weg nach Wattenscheid frei gemacht hat.“
Die "RWE-Connection" wächst und gedeiht
Nach Thamm, Leon Enzmann und Kevin Lehmann ist Lenz bereits der vierte Spieler der RWE-Meistermannschaft, die 2011 den Regionalliga-Aufstieg feierte, der nun an der Lohrheide die Schuhe schnürt. Und eben in jener Aufstiegs-Saison 2010/11 schoss sich der gebürtige Schwerter in die Herzen der Rot-Weiss-Fans, hatte der Rechtsfuß mit acht Toren und elf Vorlagen doch maßgeblichen Anteil am Erfolg.
Interessant dürfte indes zu beobachten sein, ob Pawlak sein System nach diesem Transfer umstellt. Denn Seyit Ersoy, der bisher die Position des Mittelstürmers (13 Saisontore) bekleidete, kann gut auf eine Außen-Position ausweichen, eher als Wandstürmer Lenz. Mit Ersoy über rechts und beispielsweise Leon Enzmann auf dem linken Flügel, dürfte das 4-2-3-1-System noch mehr Druck nach vorne bieten. Denkbar wäre aber auch ein 4-1-3-2 mit Lenz und Ersoy in einem Zweier-Angriff, dahinter wären dann Spieler wie Kevin Lehmann (rechts) und Kevin Brümmer (links) Alternativen.