Das Lokalderby zwischen Viktoria Wehofen und der DJK Vierlinden dauerte nur 35 Minuten – dann war Schluss. Erst für Wehofens Hamza Demir, der nach wiederholtem Foulspiel per Ampelkarte vom Feld geschickt wurde, dann auch für alle anderen. Denn nach seinem Platzverweis schlug Demir den ehemaligen Wehofener und aktuellen DJK-Trainer Ahmet Tutal zu Boden und trat dort sogar noch auf ihn ein, woraufhin sich der Schiedsrichter entschied, die Kreisliga-A-Partie abzubrechen. RevierSport fragte nach: Was war da los?
Stefan Peters (Spielbetriebsleiter DJK Vierlinden)
„Ich stand direkt daneben und habe das Geschehen gefilmt. Wir führten 2:0 als der Spieler vom Platz musste. Er baute sich vor unserem Trainer Ahmet Tutal Nase an Nase auf und fragte ihn etwas wie: 'Ist es das, was du wolltest?'. Da ist Herr Tutal ziemlich ruhig geblieben, sodass der Spieler dann von Mitspielern und Ordnern in die Kabine geführt wurde. Auf dem Weg dahin riss er sich aber los, sprang zurück über die Bande und schlug unseren Trainer gezielt mit einem Faustschlag zu Boden, wo er noch auf ihn eintrat. Die Brutalität der Aktion war erschreckend. Als das passierte, sind natürlich sofort alle anderen dazugekommen und haben eine Traube gebildet, in der es dann auch noch zu einem Handgemenge kam. Der Wehofener Spieler selbst wurde von Mitspielern weggezerrt, unsere Spieler haben sich um den Trainer herum versammelt auch der Schiedsrichter und der Staffelleiter Hans-Jürgen Kasper, der als Verbandsaufseher dabei war. Es hatte angeblich im Internet vorher noch eine Warnung an Herrn Tutal gegeben, aber damit, dass der Wehofener Spieler tatsächlich physisch unseren Trainer angreift, konnte doch keiner rechnen.“
Stefan Köppen (Trainer Viktoria Wehofen)
„Die Geschichte ist eigentlich recht schnell erzählt. Unser Spieler Hamza Demir musste nach einer Gelb-Roten Karte vom Platz und hatte dabei noch eine kurze verbale Auseinandersetzung mit dem Trainer von DJK Vierlinden. Welche Worte dabei genau gefallen sind, weiß ich nicht, weil ich auf der anderen Seite stand. Als der Spieler dann schon sechs, sieben Meter weg war, soll irgendeine Äußerung gefallen sein, die ich aber aufgrund meiner Entfernung nicht verstehen konnte und deshalb auch nicht kommentieren möchte, woraufhin unser Spieler auf den Trainer von Vierlinden drauf ging. Dann kamen von beiden Seiten die Leute dazu, aber nur um zu beruhigen, unser Spieler wurde sofort in die Kabine gebracht. Meine Jungs haben sich zum Glück nicht handgreiflich eingeklinkt, das fand ich richtig toll. Als dann die Polizei kam, war die Situation schon wieder beruhigt worden. Was der Spieler gemacht hat, kann ich natürlich weder tolerieren noch akzeptieren, deswegen werden wir als Verein morgen beraten, wie wir das Verhalten bewerten werden. Wenn dann auch noch der Verband und möglicherweise die Staatsanwaltschaft gegen ihn vorgehen, ist das zwar traurig für ihn, aber absolut okay. Denn ich kann mir absolut nicht erklären, wie man auf diese Art und Weise reagieren kann. Es tut mir jedenfalls unendlich leid, denn wir hatten gedacht, jetzt endlich Ruhe im Verein zu haben. Irgendwann muss damit einfach Schluss sein.“