Nach 84 Zeigerumdrehungen war es soweit. Mit lautstarken Sprechchören hatten die Essener Fans die Einwechslung von Suat Tokat gefordert. Waldemar Wrobel wollte den Anhängern den Wunsch nicht verwehren und brachte den Rückkehrer unter großem Beifall von den Rängen ins Spiel. Für den gebürtigen Ratinger war es das Ende einer schlimmen Leidenszeit. Genau ein Jahr war der Edeltechniker zum Zuschauen gezwungen. Eine komplizierte Fraktur des Schienbeinkopfes bescherte dem 25-Jährigen „die härteste Phase“ seiner bisherigen Fußballer-Laufbahn.
„Es war ein schlimmer und harter Kampf. All die Krankenhausaufenthalte und Rehabesuche haben enorm an mir genagt“, berichtet Tokat, der sofort wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte. „Das Reha-Team um Markus Wedau und Christian Zetzmann hat mich während der gesamten Zeit hervorragend betreut. Aber auch meinen Teamkollegen und dem Verein gebührt großer Dank. Alleine kann man eine solche Zeit nicht durchstehen. Ich bin einfach nur glücklich, dass ich wieder spielen kann.“
Auch für seinen Trainer war das Comeback Tokats neben dem Dreier die „erfreulichste Nachricht des Tages“. Wrobel freute sich darüber hinaus auch über eine weitere wertvolle Alternative im Mittelfeld der Essener. Die Kaderbreite sei in diesem Jahr der große Faustpfand der Rot-Weissen. „Mit Suat steht uns ein weiterer guter Spieler zur Verfügung. Die Qualität unserer Bank ist wirklich enorm.“