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Schalke: Neustädter
"Wo kann ich Räume zustellen?"

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Schalke: Neustädter ist lieber im Hintergrund
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Nach nur drei Monaten ist Roman Neustädter schon nicht mehr aus der Stammelf wegzudenken. Der Ex-Gladbacher hat die Schalker Defensive enorm stabilisiert.

Das jüngste Lob kam aus berufenem Mund. Arsène Wenger bezeichnete Roman Neustädter als "sehr guten Einkauf", der Neu-Schalker revanchierte sich beim 2:0-Sieg der Königsblauen in der Champions League beim FC Arsenal mit einer Klasseleistung. Egal ob in der Königsklasse oder der Bundesliga - der 24-Jährige ist schon nach drei Monaten bei Schalke 04 nicht mehr aus der Stammformation wegzudenken.


Keine einzige Pflichtspielminute verpasste der Mittelfeldspieler bis zum DFB-Pokalspiel am Dienstagabend gegen den Zweitligisten SV Sandhausen - aus gutem Grund. Denn Neustädter, der im Sommer zum Nulltarif von Borussia Mönchengladbach kam, ist auf Schalke in kürzester Zeit zu einem der wichtigsten Erfolgsgaranten geworden.

"Wenn die anderen glänzen, habe ich alles richtig gemacht", sagt der "Sechser", der die königsblaue Defensive enorm stabilisiert hat, über seine Spielweise. Sein Einfluss lässt sich an Zahlen ablesen: Elf Gegentore kassierten die Schalker in den ersten 13 Pflichtspielen der Saison, im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 18. In der Bundesliga sind die acht Gegentreffer die zweitbeste Marke hinter Tabellenführer Bayern München (4).

Lob von allen Seiten

Nicht nur Arsenal-Teammanager Wenger ist von Neustädters Qualitäten - spätestens seit vergangenem Mittwoch - überzeugt, auch sein Ex-Trainer Lucien Favre lobt ihn in den höchsten Tönen. Als er den Abgang der Leistungsträger Marco Reus, Neustädter und Dante im Sommer beklagte, wählte er den Vergleich mit dem FC Barcelona: "Wir haben unseren Messi, unseren Xavi und unseren Piqué verloren."


Der Vergleich mit Spaniens Mittelfeldstar Xavi ist natürlich übertrieben, zumal Neustädters Stärken deutlich mehr in der Defensive liegen. Doch sein Wert für die Mannschaft ist enorm - nicht nur wegen seiner Lauf- und Zweikampfstärke. Herausragend ist sein Stellungsspiel. "Ich versuche ein Spiel zu lesen", sagt er, schon in der Vorwärtsbewegung schaue er, "wo könnten sich für den Gegner bei Ballverlust Räume ergeben, die man zustellen muss?"

Doch der im ukrainischen Dnjepropetrowsk geborene und in Kirgisistan aufgewachsene Neustädter kann auch in der Offensive Akzente setzen. Beim 2:1-Derbysieg in Dortmund leitete er mit einem Steilpass das Schalker Führungstor ein, in London fehlte in einer ähnlichen Situation nur der krönende Abschluss durch Klaas-Jan Huntelaar. Sogar selbst hat er schon getroffen: Beim 3:0 gegen den VfL Wolfsburg erzielte er erst sein zweites Bundesligator.

Wann wird Löw zum Neustädter-Fan?

Wie schwierig es ohne Neustädter ist, erlebt derzeit sein Ex-Coach Favre mit Gladbach. Die zweitbeste Defensive der Vorsaison hat in den ersten neun Bundesligaspielen bereits 18 Tore kassiert - nur sechs weniger als in der gesamten vergangenen Spielzeit. Zu den Neustädter-Fans Wenger und Favre hat sich Joachim Löw noch nicht gesellt. Zum Bundestrainer gebe es keinen Kontakt, sagte der Neu-Schalker zuletzt, aber er würde sich wünschen, "dass die Nationalmannschaft vielleicht mal ein Thema wird". Prominente Fürsprecher hat er bereits.

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