Der Vertrag des 36-Jährigen, der 98 Länderspiele bestritten hat, war bei Bayer Leverkusen nach dem Ende der vergangenen Saison nicht verlängert worden. Seitdem war unter anderem ein Wechsel nach New York in die amerikanische Profiliga MLS im Gespräch gewesen.
"Mit 36 Jahren blicke ich auf eine lange und wunderbare Zeit im Profifußball zurück, von der ich als Kind nie zu träumen gewagt hätte", teilte Ballack mit. "Es war ein Privileg, mit erstklassigen Trainern und fantastischen Mitspielern zusammenzuarbeiten." Sicher werde es ihm fehlen, "vor 80.000 Fans zu spielen oder ein Tor zu schießen". Die letzten Monate ohne aktiven Fußball hätten ihm aber "gezeigt, dass die Zeit reif ist, aufzuhören".
Nun freue er sich "auf ein neues Kapitel in meinem Leben und danke meiner Familie und all den großartigen Menschen, die mich gefördert, gefordert, begleitet und unterstützt haben. Sie alle haben großen Anteil an meinem Erfolg."
"Unvergessen bleibt für uns alle die WM 2002"
Die Führungsriege reagierte auf die Nachrichtg mit einer Würdigung von Michael Ballacks Verdiensten für die Nationalmannschaft und den Fußball allgemein. "Er war ein außergewöhnlicher Spieler, der für den DFB und den Stellenwert des gesamten deutschen Fußballs enorm viel geleistet hat", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. "In der Nationalmannschaft hat er über viele Jahre herausragende Leistungen gezeigt, unvergessen bleibt dabei für uns alle insbesondere die WM 2002 in Japan und Südkorea. Es wäre schön, wenn Michael mit seiner großen Erfahrung dem Fußball erhalten bleibt, in welcher Funktion auch immer."
"Für den Erfolg alles getan"
Bundestrainer Joachim Löw, der ab 2010 nicht mehr auf Ballack gesetzt hatte, nannte den 36-Jährigen einen großen Fußballer, "der auf der ganzen Welt bekannt ist. In der Nationalmannschaft habe ich Michael stets als Stütze und sehr guten Spieler mit überragenden Qualitäten schätzen gelernt." Für den Erfolg habe Ballack alles getan.
Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff erklärte, es sei "immer schade, wenn eine große Karriere endet. Andererseits tun sich damit immer auch neue Chancen auf. Michael Ballack gehört zu den verdienten National- und absoluten Ausnahmespielern, der viele Jahre ein prägendes Gesicht war. Auch wenn wir nicht einer Meinung waren, sind wir uns stets mit gegenseitiger Wertschätzung begegnet."