Benedikt Höwedes hatte am Samstag nur vor dem Anpfiff der Partie Schalke 04 gegen den FC Augsburg seinen großen Auftritt. Die Aufgabe des Schalker Kapitäns war es, den über 60.000 Zuschauern in der Arena das Statement der DFL gegen Rassismus, Gewalt und Pyrotechnik in den Stadien vorzulesen.
Danach ging es für Höwedes auf die Ersatzbank, die er erst nach dem Abpfiff wieder zur Gratulation an seine Mitspieler und zur Ehrenrunde vor den Tribünen verlassen durfte.
In der hochkarätig bestückten ersten Elf der Königsblauen ist momentan kein Platz für den Kapitän. Höwedes geht mit der für ihn ungewohnten Situation wie ein Sportler um – er ärgert sich und schweigt (vorerst). „Ich sage nichts“, zischte der 24-Jährige nach dem Duschen nur die Journalisten an, die ihn auf sein Reservistendasein ansprechen wollten, und zog von dannen.
Ab diesem Montag kann Höwedes seinen Ärger im Kreise der Nationalmannschaft verarbeiten. Allerdings dürfte er auch in der DFB-Auswahl in den WM-Qualifikationsspielen gegen Färöer (7. September) und in Österreich (11. September) nicht erste Wahl sein.
Horst Heldt empfiehlt Höwedes einen professionellen Umgang mit seiner Lage. „Wir haben mehrere gute Innenverteidiger, es ist ein Hauen und Stechen um die Plätze“, sagte der Manager. „Ich erwarte von Bene, dass er die Situation in positive Energie umsetzt. Wenn wir auf Topniveau spielen wollen, dann brauchen wir diesen Konkurrenzkampf. Das haben andere Vereine auch und daher erwarte ich, dass jeder Spieler das so akzeptiert.“
Eine klare Ansage an einen Spieler, der bis vor kurzem noch als das Gesicht des FC Schalke galt...