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Eine beunruhigende Tendenz
Rechte Plakate auf der BVB-Tribüne

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BVB: Verein geht gegen rechte Plakate vor
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In den letzten beiden Spielen von Borussia Dortmund tauchten rechte Plakate im BVB-Fanblock auf. Der Verein wehrt sich gegen die Neonazis auf der Tribüne.

Die 1. Runde des DFB-Pokals brachte vor einer Woche einige unschöne Begleitumstände mit sich. Beim Derby zwischen Chemnitz und Dresden bedachten einige Heim-Fans den Dresdner Stürmer Mickael Pote mit Affenlauten. Während dieser Vorfall ausführlich kritisierte wurde, blieb weitgehend unbemerkt, was im Bremer Weserstadion zu sehen war.

Bei der Partie zwischen dem FC Oberneuland und Borussia Dortmund wurde im Fanblock des BVB ein Plakat präsentiert. Darauf stand geschrieben: „Rico Malt – unvergessen.“ Zur Erklärung: Rico Malt war ein Kampfsportler, der der Gruppe „Hoonara Chemnitz“ angehörte. Die Selbstbezeichnung „Hoonara“ steht für Hooligans, Nazis und Rassisten. Die Anhänger verstecken offensichtlich gar nicht großartig ihre Gesinnung.

Die Urheber des Plakates im Fanblock schrieben ihren Namen direkt daneben: „Northside Dortmund“, eine Dortmunder Hooligangruppe. Dass die Mitglieder offen Rico Malt huldigen, der bereits vor fünf Jahren verstorben ist, ist nichts anderes, als eine klare Aussage: „Guckt mal hier! Wir sind rechts!“

"Borussenfront"-Shirts gesichtet

In Dortmunder Fanforen entstanden am Wochenende weitere Diskussionen. User berichteten, dass im Stadion vermehrt Leute offen ihre rechte Gesinnung zeigen, sowohl durch Aussagen, als auch durch Kleidung. Marken, die der rechten Szene zuzuordnen sind, wie zum Beispiel „Thor Steinar“, sind per Stadionordnung verboten, doch anscheinend schaffen es einige trotzdem durch die Kontrollen. Auch T-Shirts mit der Aufschrift „Borussenfront“ seien vermehrt gesichtet worden. Die rechtsextreme Gruppierung war in den 80er Jahren aktiv und gilt als nicht mehr existent.

Zu allem Überfluss tauchte auch beim Auftaktspiel im Oberrang der Südtribüne wieder ein unschönes Plakat auf. Daruf stand geschrieben „Solidarität mit dem NWDO“. Die Abkürzung steht für „Nationaler Widerstand Dortmund“, gegen diese Gruppe hatte die Polizei erst in der vergangenen Woche einen Schlag unternommen, Wohnungen durchsucht und Besitz beschlagnahmt. Den Urheber dieses Plakates hat der BVB bereits identifiziert, erklärt der Fanbeauftragte Sebastian Walleit. "Von uns bekommt er ein Stadionverbot, was weiter passiert, müssen Polizei und Staatsschutz klären."

Eine beunruhigende Tendenz

Walleit erklärt, dass dem Verein die Vorkommnisse "hochgradig peinlich" sind und es selbstverständlich "keine Entschuldgung" dafür gebe. Die Plakate und die Berichte der Fans machen eines deutlich: Die Dortmunder Fanszene hat ein Problem. Rechtsradikale gab es auch in der Vergangenheit schon auf der Tribüne. Doch sie verhalten sich nicht mehr ruhig, sondern stellen ihre politische Einstellung immer öfter offen zur Schau. Eine beunruhigende Tendenz, von der sich der Verein in der Vergangenheit selbstredend distanzierte.

Vor Jahrzehnten schafften es die BVB-Fans bereits einmal, ihre Fanszene selbst zu reinigen. Die Borussenfront um „SS-Siggi“ Borchardt wurde damals erfolgreich aus dem Stadion verdrängt. Es bleibt zu hoffen, dass die Dortmunder sich ein weiteres Mal konsequent gegen die rechten Tendenzen wehren - bevor sie sich weiter ausbreiten können.

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