Allein 74 Akteure wurden lebenslänglich gesperrt. Mit diesen drastischen Strafen wollte der KNVB das Rowdytum aus dem Amateurfußball verbannen. Nach der Häufung von Gewaltexzessen hatte der Verband im vergangenen Jahr beschlossen, Fehlverhalten hart zu bestrafen.
Klubs bangen um ihre Existenz
"Seit wir Gewalttäter hart bestrafen, ist die Zahl der Gewalttätigkeiten um 15 Prozent zurückgegangen", sagte KNVB-Vorsitzender Michael van Praag im Rahmen einer Pressekonferenz: "Zahlreiche Vereine haben eine eigene Disziplinarkommission eingerichtet, um so direkt feststellen zu können, wer der oder die Täter sind. Davon ist eine präventive Wirkung ausgegangen."
Der kollektive Ausschluss ganzer Mannschaften stieß jedoch bei vielen Amateurklubs auf Kritik. Einige fühlen sich in ihrer Existenz bedroht. Andere fanden, dass sie für das Fehlverhalten eines einzigen Spielers zu schwer bestraft wurden. Deshalb hat der KNVB entschieden, den Ausschluss von Teams nur noch in allerletzter Konsequenz vorzunehmen.
Zweite Chance für Jugendspieler
"Einige Vereine sind beinahe zahlungsunfähig geworden, weil sie keine Einnahmen mehr in der Vereinsgaststätte hatten. Darum wollen wir in Zukunft gezielter strafen. Wir rufen die Vereine auf, die Namen der gewalttätigen Spieler preiszugeben, so dass ihnen kein Schaden entsteht. Wenn keine Täter angegeben werden, dann wird weiterhin die komplette Mannschaft aus dem Spielbetrieb genommen", sagte van Praag.
Der KNVB beschloss zudem, Jugendspieler nicht mehr lebenslänglich zu sperren. Sie sollen eine zweite Chance erhalten. "Wir haben 12 Jahre alte Jungen lebenlänglich ausgeschlossen. Da muss man sich fragen, ob so jemand nicht eine zweite Chance verdient", sagte van Praag.