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BVB: Koray Günter
Früher Beckham, heute lieber Hummels

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BVB: Abwehrtalent hat sich neue Vorbilder gesucht
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Koray Günter ist ganz entspannt. Ein Pressetermin stellt angesichts der Strapazen im Trainingslager nun wirklich kein Problem für den jungen Mann dar.

Die äußerliche Lockerheit steht aber im Kontrast zu dem, was sein Körper nach einer Woche schweißtreibender Arbeit sagt. „Ich spüre jeden Muskel“, gesteht der 17-Jährige. „Bei allen Einheiten waren mehr als 100 Prozent nötig, und man wurde immer wieder bis ans Maximum gefördert. Das muss ich aber auch in jedem Training abrufen, um mich weiterentwickeln zu können. Wenn man das nicht macht, bleibt man irgendwann stehen.“

Besonderer Ansporn durch die Profis

Stillstand. Das ist etwas, das es in der Karriere des Innenverteidigers bisher noch nicht gab. Mit 13 Jahren zog er ins Jugendinternat von Borussia Dortmund und entwickelte sich fortan prächtig, fast im Zeitraffer. Schon als Jung-Jahrgang der B-Jugend spielte er für die A-Junioren, wurde deren Mannschaftskapitän, gewann mit der U17-Nationalmannschaft Silber bei der EM in Serbien und Bronze bei der WM in Mexiko. Weil sein Talent auch Jürgen Klopp nicht verborgen blieb, lud er ihn zum Profi-Training ein. Ein besonderer Tag, erinnert sich Günter, der „extrem nervös“ war. „Die Jungs waren aber total gelassen, haben mich super aufgenommen und mir geholfen, wo sie nur konnten.“


Inzwischen hat sich Günter längst an die Einheiten mit den Profis gewöhnt. Dass Robert Lewandowski gegen ihn spielt, ist zwar zur Normalität geworden, aber noch immer Ansporn, sich voll reinzuhängen. „An Motivation darf es einem jungen Spieler, der Profi werden möchte, ohnehin nicht fehlen. Aber mit den Jungs trainieren zu dürfen, gibt nochmal einen richtigen Schub.“

"Das Paradebeispiel ist Mario Götze"

Seine Einsatzchancen in der Bundesliga sind freilich eher gering, muss er sich doch hinter Mats Hummels, Neven Subotic und Felipe Santana anstellen. Empfehlungsschreiben wird er darum voraussichtlich bei den Amateuren abgeben, vielleicht sogar in der U19-Bundesliga. „Ich probiere, da wo ich spiele, immer das Maximum herauszuholen“, sagt Günter und wer ihn beobachtet, seine Einsatzfreude, seine Übersicht und sein äußerst geschicktes Zweikampfverhalten sieht, nimmt ihm diese Aussage ab.


Dass er anno 2012 ein großes Abwehrtalent ist, war noch vor einigen Jahren nicht abzusehen, denn da spielte Günter noch im Angriff und eiferte David Beckham und dem brasilianischen Torjäger Ronaldo nach, deren Poster in seinem Zimmer hingen. Erst als er in der Verteidigung aushelfen musste, erkannten die Trainer seine eigentliche Bestimmung.

Kein Wunder, dass sich die Spieler, an denen er sich orientiert, verändert haben. „Das Paradebeispiel ist Mario Götze, aber an ihm möchte ich mich natürlich überhaupt nicht messen. Seinen Werdegang erhofft sich jeder junge Spieler, aber es klappt eben nur ganz selten in dieser Form. Eines Tages möchte ich gerne so spielen wie Mats Hummels, weil sein Spielstil dem ähnelt, den ich gerne spielen würde.“

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