Ganz oben auf der Agenda befindet sich das Thema „Spielmacher“. Todt: „Wir schauen uns intensiv um, es wird aber keinen Panikkauf geben, sondern wir werden uns nur verstärken, wenn wir vom Neuen zu 100 Prozent überzeugt sind.“
Nachdem sich der Transfer von Hiroki Yamada zum VfL für diesen Sommer zerschlagen hat, muss immer noch ein Inui-Ersatz her. Hinzu kommt, dass Probespieler Carlos da Silva für eine Verpflichtung nicht in Frage kommt. Der 28-Jährige vom FC Lugano reiste nach einem Probetraining bereits am Freitag wieder in die Heimat.
Wesentlich größere Chancen darf man nach seinem Auftritt in Oberhausen Sehar Fejzulahi aus dem Kosovo einräumen. Der Spielmacher aus Zürich erzielte nicht nur den ersten Treffer, sondern bereitete auch das dritte Tor vor. Bergmann: „Im Training ist er mir nicht so aufgefallen, im Spiel hat er positive Eindrücke hinterlassen. Er war an vielen guten Offensivaktionen beteiligt.“
Bevor sich Todt und Bergmann zusammensetzen, wird sich der Sportvorstand die Partie in Oberhausen noch einmal via DVD ansehen, um selbst einen Eindruck zu gewinnen. Todt: „Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir Sehar noch einmal zu einem Spiel einladen, wenn es gegen einen stärkeren Gegner geht.“
Eigentlich sollte ja auch Faton Toski auf der Spielmacherposition getestet werden. Doch die anhaltenden Verletzungsprobelme machten Bergmann einen Strich durch die Rechnung. So ist Todt gezwungen, sich weiter umzuschauen. Der Kontakt zu zwei weiteren ausländischen Spielern, deren Wurzeln in Israel liegen, haben sich zerschlagen. Todt: „Alternativ zu einem reinen Zehner könnten wir uns auch einen Spieler vorstellen, der in der Offensive beide Außenbahnen links und recht bekleiden kann.“
Überraschungen nicht ausgeschlossen
Überraschungen sind also beim VfL nicht auszuschließen. Eine interne Lösung wird es offensichtlich auch nicht geben. Alexander Iashvili, der das spielerische Potenzial für das offensive Mittelfeld besitzt, wird vom Trainer eher als hängende Spitze gesehen. Für den jungen Leon Goretzka kommt die Aufgabe wohl noch etwas zu früh.
Nach zwei Trainingswochen, unterbrochen von einer Woche Urlaub, konnte Bergmann – bevor es in den freien Sonntag ging – ein zufriedenes Resümee ziehen. „Nach einer guten Trainingswoche haben wir in Oberhausen einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. Das war ein vernünftiger Abschluss.“ Allerdings bereitet es dem Trainer Unbehagen, dass in Oberhausen wieder einmal acht Spieler verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen. „Das muss doch endlich mal ein Ende haben.“