Der Gelsenkirchener A-Ligist Spvgg. Erle 19 hat sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Karl Englich getrennt. Englich hatte neben den "Veilchen", die bis vor Kurzem noch um den Bezirksliga-Aufstieg kämpften, seit ein paar Wochen auch den Landesligisten FC 96 Recklinghausen trainiert.
Genau diese Doppelrolle sei jedoch der Grund dafür gewesen, dass der Spvgg. im Rennen um Meisterschaft und Aufstieg plötzlich die Luft ausgegangen sei, meint der echauffierte Vorstand des Vereins. Und so teilte der 1. Vorsitzende Michael Rabe gegenüber RevierSport mit: "Am Donnerstag hat der Vorstand die Reißleine gezogen und Trainer Karl Englich mit sofortiger Wirkung entlassen. Nachdem wir jetzt erfahren haben, dass der Trainer seit Wochen hinter unseren Rücken schon einen neuen Verein trainiert und beim letzten Spiel nicht erschienen war, gab es keine andere Möglichkeit für uns. Jetzt haben wir eine Erklärung, warum unsere junge Mannschaft seit Wochen so verunsichert spielt. Dass der FC Recklinghausen einfach unseren Trainer mitten in der Saison zu sich holt, obwohl wir um den Aufstieg gespielt haben und uns nicht informiert - so etwas habe ich noch nicht erlebt."
Englich selbst hatte im Gespräch mit RS erklärt, sein Engagement beim bereits als Absteiger feststehenden FC 96 Recklinghausen, sei ein "Freundschaftsdienst". Er habe dem Verein, in dem auch sein Sohn Kevin spielt, helfen wollen. Zudem sei es seine persönliche Sache, was er in seiner Freizeit mache. Spätestens nachdem der Aufstiegszug abgefahren war, sah man das an der Erle Oststraße jedoch völlig anders. Die Krankmeldung Englichs im letzten Meisterschaftsspiel gegen die SpVg. Westfalia Buer, das Erle mit 1:5 verlor, brachte offenbar das Fass zum Überlaufen.