Nachdem der erste Protest der Sportfreunde Lotte vom DFB-Sportgericht abgewiesen wurde und sich Rot-Weiss Essen kurze Zeit später von den drei im Wettskandal verwickelten Spielern Dirk Jasmund, Kevin Lehmann und Güngör Kaya trennte, schien es so, als ob die Sache erst einmal vom Tisch sei.
Doch es schien eben nur so zu sein. Denn die Sportfreunde Lotte legten umgehend Berufung ein und diesmal wurde dem Einspruch stattgegeben. Am Freitag wird es in der Frankfurter DFB-Zentrale eine mündliche Anhörung geben. „Die ganze Geschichte ist so abenteuerlich, dass wir weiterhin versuchen werden eine Manipulation nachzuweisen. Es werden neue Sachen ans Tageslicht kommen“, kündigt Lottes Fußball-Obmann Manfred Wilke an.
Die Sportfreunde wollen nichts unversucht lassen, um doch noch als 21. Klub auf den Drittliga-Zug aufzuspringen. „Durch dieses Skandalspiel zwischen Essen und Dortmund gehen uns über eine Millionen Euro verloren. In der dritten Liga sind die Sponsorengelder, Fernseh- und Zuschauereinnahmen um einiges höher“, betont Wilke. Sollte der DFB am Ende den Lotter Einspruch abschmettern, dann kündigen die Lotter schon einmal den nächsten Gang vor das Gericht an. Wilke: „Wir werden eine zivilrechtliche Strafanzeige gegen die drei Spieler stellen. Es geht hier nicht um eine Bestrafung. Aber diese Leute sollten mal in den Spiegel schauen. So etwas schadet unserem Sport.“ Wilke zeigt sich auch von Rot-Weiss Essen enttäuscht. „Der Verein wollte alles aufklären. Aber die Informationspolitik zu diesem Fall lässt zu wünschen übrig.“