RWO-Coach Mario Basler hatte unter der Woche die undankbare Aufgabe, die Köpfe der Spieler frei zu kriegen, damit Jena am letzten Spieltag nicht noch an den Kleeblättern vorbeizieht und so erster Nachrücker wäre, sollte einem Verein die Lizenz für die kommende Drittliga-Saison nicht erteilt werden. Am Ende ging selten ein Vorhaben so in die Hose. Denn RWO ging fast ohne Gegenwehr mit 0:4 unter. Gleichzeitig holte Jena einen Zähler in Regensburg und RWO beendet die Saison auf dem 19. Platz. Jetzt müssen schon zwei Vereine keine Lizenz bekommen, damit RWO noch durch die Hintertür in Liga drei bleibt.
In den ersten 45 Minuten hatte man auf Oberhausener Seite nicht zwingend das Gefühl, dass die Spannung noch in dem Maße vorhanden war, wie es nötig ist, um in Erfurt was zu holen. Dementsprechend ging es auch mit einem 0:1 in die Kabine. Zunächst verzogen Olivier Caillas und Dominick Drexler (23., 26), dann klärte Dimitrios Pappas in höchster Not gegen Marcel Reichwein (28.), ehe RWO-Keeper Niklas Hartmann gegen Reichwein im direkten Duell als Sieger hervorging. In der 36. Minute war Hartmann dann allerdings auch machtlos. Smail Morabit tauchte alleine vor dem Torhüter auf und traf ins lange Eck. Um 14:04 war RWO somit auf den 19. Rang abgerutscht und hätte zu diesem Zeitpunkt schon auf zwei Lizenzentzüge hoffen müssen.
Um 14.13 Uhr änderte sich das Bild wieder, denn da fing sich CZ Jena in Regensburg das 0:1 durch Tobias Schweinsteiger und RWO kletterte wieder auf Rang 18. Fast hätte es sogar das 1:1 gegeben, doch Felicio Brown Forbes verzog Oberhausens einzige echte Gelegenheit aus zwölf Metern. Nach den ersten 45 Minuten wäre ein Remis auch mehr als schmeichelhaft gewesen, denn speziell im Spiel nach vorne agierten die Kleeblätter von Beginn an mutlos.
Nach der Pause änderte sich das Bild auch nicht. Die Konsequenz: Drexler nickte nach 52 Minuten zum 2:0 ein, vorher wurde weder bei der Flanke noch beim abschließenden Kopfball angegriffen. Erst dieses 0:2 ließ die Oberhausener etwas aufwachen. Doch David Jansen vergab drei Minuten nach dem 0:2 die Doppelchance, als erst der Kopfball und dann der Nachschuss auf der Linie geklärt wurde.
Aber es kam noch schlimmer: Denn es war genau 14:41 Uhr, als Jena in Regensburg den Ausgleich erzielte und RWO wieder auf den 19. Platz abrutschte. Sieben Minuten nach diesem Rückschlag war die eigene Partie endgültig verloren. Denn Morabit traf zum zweiten Mal und ab diesem Zeitpunkt war für RWO nur noch wichtig, ob Jena in Regensburg noch verliert oder ob der Super-Gau eintritt und die Kleeblätter selbst den 18. Rang verspielen.
Schlimm für RWO, dass das 1:1 in Regensburg beiden Teams half. Die Hausherren sicherten sich so Platz drei, Jena überholte mit dem Unentschieden RWO und dementsprechend scheuten beide in den letzten Minuten das Risiko wie der Teufel das Weihwasser. Daher blieb es beim 1:1, RWO kassierte auch noch das 0:4 durch Drexler und nach dem Abpfiff war klar. Profifußball in RWO gehört erst einmal der Vergangenheit an...