Ein Mann, ein Wort. Nach 449 torlosen Minuten netzte Daniel Ginczek gegen die Löwen zum 1:0 (18.) und nahm damit der ganzen VfL-Gemeinde eine schwere Last von den Schultern. „Das war einfach nur ein geiles Gefühl, ein riesiger Moment“, fand Ginczek. Doch wie gewonnen, so zerronnen und wieder war Daniel Ginczek im Mittelpunkt des Geschehens. Kurz nach der Pause scheiterte er nach einem genialen Inui-Pass und schlenzte den Ball rechts am Tor vorbei. „Das hätte das 2:0 sein müssen, das wäre die Entscheidung gewesen.“ Doch stattdessen führten plötzlich die Löwen. „Der späte Ausgleich ist, betrachtet man die Ergebnisse der Konkurrenz, ein gefühlter Sieg. Unsere Mannschaftsleistung war okay, kein Vergleich mehr mit dem Auftritt in Aachen“, meinte er erleichtert.
Ginczeks Zukunft an der Castroper Straße ist ungewiss. Der Ausleihvertrag mit dem BVB endet am 30. Juni und bisher haben beide Vereine das Thema vertagt. Da Ginczek in Dortmund wohl die Reservistenrolle drohen würde, scheinen die Chancen des VfL, das Engagement zu verlängern, nicht schlecht. „Ich fühle mich hier wohl und kann mir gut vorstellen zu bleiben.“
Ginczek wird den turbulenten Nachmittag gegen die Löwen so schnell nicht vergessen. „Beim 1:0 habe ich mich gefühlt wie ein Held, bei der vergebenen Großchance wie ein Depp.“ Prima fand der Angreifer die Reaktion des Trainers an der Außenlinie. „Er hat mir zugerufen, ‚Junge, hak’ das ab, es geht weiter.’“
Am Schluss war der Angreifer wieder emotional ganz oben angekommen. „Toll, wie uns die Zuschauer auch beim Rückstand unterstützt haben. Nach dem Spiel war es fast schon ein versöhnlicher Abschluss. Jetzt wollen wir in den letzten drei Spielen noch einmal zeigen, dass wir besser sind als unser Tabellenplatz. Ein Sieg ist überfällig.“