Für Trainer Waldemar Wrobel kommen diese Diskussionen zur Unzeit. Seine Mannschaft hätte die ungeteilte Aufmerksamkeit des Umfelds verdient.
Zumindest eine Halbzeit lang übertraf die Regionalliga-Mannschaft selbst die überaus ansprechenden Leistungen bei den Auswärtsauftritten in Bochum (4:2) und Elversberg (4:0). Wie verwandelt wirkt das Team nach den Umstellungen, die Wrobel nach der 1:4-Pleite gegen Borussia Mönchengladbach II vorgenommen hat. Das macht Lust auf mehr, wenn auch vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern II mit kleinen Einschränkungen. Nicht nur die möglicherweise schwere Verletzung von Sebastian Jansen schmerzt.
Mit Markus Heppke fällt mindestens am Samstag eine der wichtigsten Schaltstellen im rot-weissen Mittelfeld auch. Zudem wird möglicherweise auch Stefan Grummel seinen muskulären Problemen nachgeben und in Kaiserslautern pausieren müssen. Zwei Positionen, die zuletzt maßgeblich verantwortlich für sieben Punkte in drei Partien waren, müssen also neu besetzt werden. Keine guten Voraussetzungen, wenn es zum Tabellensechsten geht.
Doch auch vor den spielstarken Pfälzern müsse seiner Mannschaft dennoch nicht bange sein, betont Wrobel. „Das ist eine sehr spielstarke Mannschaft, die auf sehr vielen Positionen enorm viel Qualität besitzt“, weiß der Coach. Eine Einschätzung, die sich auf beinahe alle U23-Teams in der Liga übertragen lässt. Selten sind die Essener aber mit so breiter Brust in das Duell mit dem gut ausgebildeten Profi-Nachwuchs gegangen. „Das ist der Fußball, den wir momentan auch spielen können“, weiß Wrobel.
Natürlich auch ohne die verletzten Spieler. „In den nächsten Wochen werde ich alle Mann brauchen, die im Kader stehen.“ Das hatte Wrobel schon nach dem 1:1 gegen den Wuppertaler SV angekündigt. Nicht ahnend, dass dies vor dem FCK-Spiel so im Wortsinn gelten sollte.
Dennoch richtet der 42-Jährige den Blick zuversichtlich nach vorn. „Wir wollen in Kaiserslautern fußballerisch die nächsten Pflöcke einschlagen.“ Auch wenn der RWE-Coach nur ungern über Ausfälle spricht, so wird ein Akteur, der nicht dabei sein wird, doch irgendwie eine zentrale Rolle übernehmen: „Wenn wir diese Aggressivität und den Willen, die Zweikämpfe auf so eine Art zu führen wie Markus Heppke, mit unseren Alternativen aufs Tableau bringen, werden wir auch etwas aus Kaiserslautern mitbringen. Wenn uns das nicht gelingt, passiert das, was gegen Mönchengladbach passiert ist...“