Denn in nur einer Szene des Spiels hatte er sich verschätzt, doch der Fehler vor dem 1:0 durch Franck Ribery war verhängnisvoll. „Ich sehe, dass der Spieler von Bayern den Ball lang hereinspielt und habe in diesem Moment die falsche Entscheidung getroffen. Ich bin dann zu spät gekommen“, schilderte Hildebrand die Münchner Führung aus seiner Sicht.
Man kann nur mutmaßen, ob die einseitige Partie einen anderen Verlauf genommen hätte, wenn der 32-Jährige in dieser Szene in seinem Kasten geblieben und Schalke vielleicht nicht das 0:1 kassiert hätte. „Bei einem Torwart ist es so, dass man mit einem Fehler oft das Spiel entscheidet“, kennt Hildebrand jedenfalls das Schicksal seiner Zunft. „Ob das auf die fehlende Spielpraxis zurückzuführen ist, ist schwer zu sagen. Klar kann man Spielsituationen besser einschätzen, wenn man öfter spielt. Aber wir haben es auch insgesamt nicht gut gemacht hier.“
Dabei hatte er dem Gipfeltreffen in der Bundesliga entgegen gefiebert. Erstmals seit dem 18. April 2010 hatte er wieder von Beginn an in einem Bundesligaspiel im Tor gestanden. Damals hatte er mit 1899 Hoffenheim ein 1:1 in Dortmund geholt, diesmal war das Erlebnis weitaus frustrierender.
„Wir sind jetzt drei Punkte hinter dem Tabellendritten und tun gut daran, jetzt nur von Spiel zu Spiel zu denken und uns auf die nächste Aufgabe in Freiburg zu konzentrieren“, erklärte Hildebrand nach dem 0:2 in München. „Bayern war sehr dominant, uns hat hingegen die Durchschlagskraft gefehlt. Nach dem 0:2 haben wir dann wahrscheinlich auch nicht mehr daran geglaubt, hier noch das Spiel zu drehen“, gab der Keeper zerknirscht zu.
Schalker Noten in München:
Nach einem Trikottausch mit Neuer stand ihm danach nicht mehr der Sinn. Den Job übernahm Mathias Schober für ihn, die beiden kennen sich eben aus gemeinsamer Schalker Zeit. Und Hildebrand wird weiter daran arbeiten, dass ihm im nächsten Spiel eben kein Fehler mehr passiert - dann würde er das Lob von allen Seiten auch sicher gerne annehmen.