Nun aber ist klar, dass es mit Trainer Klaus Berge nicht weitergeht. Am Neujahrsmorgen gab der Verein die „einvernehmliche Trennung“ mit dem Fußballlehrer bekannt. „Nach der sportlich enttäuschenden Hinrunde und dem Überwintern auf einem Abstiegsplatz bestand für alle Beteiligten immenser Aufarbeitungs- und Klärungsbedarf.
In mehreren offenen, konstruktiven Gesprächen wurden die Gründe für die sportliche Talfahrt analysiert und nach einem realisierbaren und erfolgversprechenden Weg für die Rückrunde gesucht. Bei diesen Gesprächen zeigte Klaus Berge menschliche Größe und sportliche Fairness, indem er seine eigenen Anteile kritisch reflektierte und sich selbst in Frage stellte. Letzten Endes kam man gemeinsam überein, dass eine einvernehmliche Trennung die beste Lösung zum Wohle des Gesamtvereins ist“, lautet die offizielle Begründung zur Vertragsauflösung.
Fast schon etwas zu ausgelassen feierte Berge mit seinen Schützlingen noch am frühen Freitagmorgen den Sieg beim Mitternachtscup. Es war die Abschiedsparty, denn der Fußballlehrer wusste in Herten schon mehr - der 50-Jährige nutzte die gute Stimmung, um sich „im Guten“ von seiner Mannschaft zu verabschieden. „Ich übergebe meinem Nachfolger eine, wie die Hallenerfolge belegen, intakte Mannschaft“, sagte Berge passenderweise und dürfte damit gar nicht mal Unrecht haben.
"Kann neue Impulse nicht mehr geben"
Was nichts an seiner ernüchternden Bestandsaufnahme ändert. „Auf Grund der Entwicklung innerhalb der letzten Monate geriet der Verein nicht nur in sportliche Probleme, sondern auch in, sowohl interne als auch externe, atmosphärische Störungen. Der gesamte Verein befindet sich in einer Situation, in der es neuer Impulse bedarf, die ich nicht mehr geben kann.“
Nun müssen sich die Verantwortlichen an der Mondpalastarena also nach einem neuen Impulsgeber umsehen. Eine interne Lösung kann ausgeschlossen werden. Denn Co-Trainer Zouhair Allali hat mit seinem Vorgesetzten Berge auch seinen größten Förderer verloren, die U19 genügt Ansprüchen des leistungsorientierten Fußballs nicht. Doch es ist im Prinzip egal, wer nun den abstiegsbedrohten Westfalenligisten übernimmt: Wenn es am 19. Februar wieder in der Meisterschaft um Punkte geht, ist die Mannschaft in der Pflicht. Nach dem Abschied von Berge, der sich stets vor seine Kicker gestellt hatte, mehr denn je!