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Iserlohn: Fußball-Fusion
Die Regionalliga ist das große Ziel

Iserlohn: Regionalliga-Fußball ist das große Ziel

Eishockey ist das große Ding in Iserlohn – nicht zu Unrecht bezeichnet sich die Stadt deshalb auch als „Sportstadt“. Aber was ist mit "König Fußball"?

Eine „Fußballstadt“ ist die größte Kommune des Sauerlandes mitnichten. Das soll sich bald ändern. Die Sportfreunde Oestrich, Borussia Dröschede und der TuS Iserlohn wollen verschmelzen – das ist der erklärte Plan der Verantwortlichen. Ralf Schamp ist einer der treibenden Männer in Sachen Vereinsfusion, gemeinsam mit Andreas Friedberg (Borussia Dröschede) und Bernd Krehle (TuS Iserlohn) ging Oestrichs 2. Vorsitzende der Sportfreunde am Dienstag in die Offensive: „Seit zwei Jahren befinden wir uns in intensiven Gesprächen, jetzt ist es Zeit, an die Öffentlichkeit zu gehen.“

Aus Drei mach Eins Die Sportfreunde Oestrich (gegründet 1949, rund 800 Mitglieder) spielen aktuell in der Westfalenliga 2, schweben als Tabellen-15. aber in Abstiegsgefahr. In Sachen Verbandsliga-Qualifikation ist Borussia Dröschede das zweite „Eisen im Feuer“. Der Landesligist (gegründet 1911, rund 600 Mitglieder) ist aktuell Erster der Staffel 2. Die Fußballabteilung des Bezirksligistem TuS Iserlohn (seit 1947 eigenständig) hat etwa 400 Mitglieder. Ein Name und ein Wappen für den neuen Verein sind indes noch nicht in Sicht. „Da können unsere Mitglieder gerne Vorschläge machen“, sagen die Offiziellen.

Die Ambitionen sind groß: Drei lokale Rivalen sollen zu einem neuen starken Fußballverein zusammenwachsen, der nicht nur zu einem städtischen, sondern auch zu einem regionalen Aushängeschild avancieren soll.

„Wir reden von Spitzenfußball“, hält Schamp fest und erklärt, was er damit genau meint. „Die erste Seniorenmannschaft soll in der höchsten Spielklasse in NRW spielen.“ Nach der Ligenreform ist also die Regionalliga das Ziel. Zwei Aufstiege sind mindestens noch zu meistern, denn starten würde die erste Mannschaft in der obersten Spielklasse der „alten“ Vereine und das ist aktuell die Westfalenliga.

Alle Beteiligten legen aber auch darauf Wert, dass weder der Knirps in der Pampers-Liga, noch der Alt-Herren-Spieler um seine sportliche Heimat bangen muss. „Alle Standorte werden erhalten bleiben“, wird versprochen, mehr noch: „Der neue Klub soll eine große Breite bieten, um Spitze sein zu können“, sagt Schamp – immerhin geht es um rund 1.800 Sportler und Sportlerinnen und alleine „40 bis 45“ Jugendmannschaften.

Der geplante Spagat: In der Breite und in der Spitze stark

Zuvor gilt es aber für die Willigen noch eine Hürde zu nehmen und die ist mitunter hoch: Das „Ja“ der Mitglieder. Je nach Satzung ist eine unterschiedliche Mehrheit erforderlich, beim TuS reicht eine einfache Majorität, anders ist die Lage in Oestrich und Dröschede, dort ist eine 3/4 bzw. 4/5-Mehrheit erforderlich.

Dem Optimismus von Friedberg tut das keinen Abbruch: „Ich bin ins Gelingen verliebt“, sagt das Dröscheder Vorstandsmitglied und setzt große Hoffnungen in den 30. November. Dann steigt im Goldsaal der Schauburg der Info-Abend für die Mitglieder, wo die Väter der Fusion Einzelheiten erklären und Zweifel ausräumen wollen. „Wir müssen die Vereinsmitglieder mitnehmen“, ist das einhellige Motto. Die Drohkulisse sei dabei nicht, dass der eigene Verein aus dem Vereinsregister verschwindet, sondern durch die aktuelle Lage längst real: „Der demografische Wandel und das Problem, engagierte Ehrenamtliche zu finden, lassen uns gar keine andere Wahl“, hält Friedberg fest.

„High Noon“ ist am 15. Dezember, dann werden die Mitglieder auf drei außerordentlichen Versammlungen, die gleichzeitig stattfinden, entscheiden, wie es in Iserlohn weitergeht.

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