Die U17-Weltmeisterschaft in Mexiko im vergangenen Sommer. Das Spiel um Platz 3 steht an. Zehntausende Zuschauer werden Zeuge, wie Deutschland Brasilien an die Wand spielt und mit 4:3 gewinnt. Den 2:3-Anschlusstreffer erzielt ein damals 16-jähriges Talent aus Dortmund. Günter hatte bei dem Junioren-Turnier maßgeblichen Anteil am positiven Abschneiden der DFB-Jungs. Auch in der A-Jugend von Borussia Dortmund zählt der Verteidiger zu den Stützen.
Kulturschock
Der inzwischen 17-Jährige musste nach dem kontinentalen Wettbewerb aber erst einmal einen kleinen Kulturschock verdauen. Beim letzten Heimspiel in der Bundesliga-West verfolgten 120 Zuschauer die Begegnung. „In Mexiko war der Hype schon sehr groß, das war eine richtige Ausnahmesituation“, erinnert sich Günter zurück. Ein Problem hat er mit den um ein Vielfaches geringeren Zuschauerzahlen aber nicht. „Man hat einfach mehr Ruhe“, nennt der Gymnasiast die Vorzüge. Günter ist das aus der A-Jugend nicht anders gewohnt.
Und der Junioren-Nationalspieler kennt sich mit den Zuschauerzahlen der U19 bestens aus. Für den Innenverteidiger ist es bereits die dritte Spielzeit für die A-Junioren des BVB. Schon als junger Jahrgang der B-Jugend kam er auf seine ersten Einsätze. Als zweikampfstarker und torgefährlicher Kapitän ist er einer der Eckpfeiler im Team von Trainer Sascha Eickel. Mit den Profis hat er auch schon einige Male trainiert.
Der Tagesablauf des Talentes wird von Schule und Fußball geprägt. Umso besser, dass es Günter vom Fußballinternat im Dortmunder Kreuzviertel nicht weit zum Leibniz-Gymnasium hat. Günter: „Man muss zwar Opfer bringen, aber für das eine große Ziel mache ich das sehr gerne. Deswegen arbeite ich jeden Tag an mir.“ Jenes Ziel ist natürlich der Sprung in den Profikader. Am liebsten in Dortmund. Schon als Kind wurde das Zimmer des 1,85 Meter großen Verteidigers von schwarz-gelben Farben und BVB-Utensilien dominiert. Daher war auch gleich klar, dass er als Spieler der Spielvereinigung Brakel das Angebot der Borussia annehmen würde.
Sahin-Berater
Haben es Verteidiger schwerer, sich im Profigeschäft zu etablieren? „Das glaube ich schon. In der Abwehr steht man nicht so sehr im Fokus und spielt eben nicht so spektakulär. Außerdem wird hinten nicht so oft gewechselt, da muss man Geduld haben“, vermutet der Schüler der elften Klasse. Durchsetzen möchte er sich trotzdem.
Der 17-Jährige bringt jedenfalls viel Talent mit. Beraten wird der Pennäler übrigens von Reza Fazeli, der sich früher um Mesut Özil kümmerte und auch die Transfers von Nuri Sahin sowie Hamit Altintop zu Real Madrid einfädelte. Vielleicht ein gutes Omen für den A-Jugendlichen.