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Hassan´s Corner
Zwei Fäuste für ein Hallelujah

Hassan´s Corner: Zwei Fäuste für ein Hallelujah

"Wie du ein Spiel gewinnst zählt am Ende nicht. Hauptsache du gewinnst." Klingt normal. Schließlich geht es ums gewinnen. Wäre da nicht ein kleiner Schönheitsfleck.

Mitten in einer Saison klingen solche Worte weniger beunruhigend. Doch nach solch einem schmeichelhaften Derbysieg und der Tatsache das es kurz vor Saisonstart ist, macht das Ganze etwas schwieriger. Zumindest in der Wahrnehmung des momentanen Leistungsvermögen vom FC Schalke 04.

Ilkay Gündogan, seines Zeichens gebürtiger Gelsenkirchener, nun im Dress der Unausprechbaren sagte nach der Niederlage im Supercup: "Ich bin der Meinung das der Schalker Sieg unverdient ist." Meiner persönlichen Meinung nach gibt es sowas nicht. Verdient oder unverdient ist totaler Blödsinn! Zu einem Fußballspiel gehört es Tore zu machen und dadurch zu gewinnen. Das ist Ziel des Spiels. Machst du keine Tore, auch wenn du viele gute Chancen hast, hast du dann den Sieg verdient? Klares Nein. Wenn du als hochbezahlter Fußballspieler aus 11 Metern den Ball zweimal nicht versenken kannst, bist du dann der eigentliche Gewinner, nur weil du spielerisch mehrere Glanzpunkte setzen konntest? Ebenfalls ein klares Nein. Keine Tore, kein Sieg! Da dann zu erzählen das "der Sieg unverdient ist" halte ich für Ratinhos Kokolores.

Mein Name ist Hassan Talib-Haji. Ich bin 29 Jahre alt und wurde am 23. November 1981 in Mombasa, Kenia geboren. Nach dem Tod meines leiblichen Vaters bin ich mit meiner Mutter nach Deutschland gezogen. Sie hat einen deutschen Fabrikarbeiter geheiratet. Mein Stiefvater machte aus mir einen wahren Schalker Bengel. Als Kleinkind fand ich mich schon im alten Parkstadion wieder. Ich bin mittlerweile seit über 25 Jahren Schalker und hab schon die ein oder andere Träne verdrücken müssen. Aber so ist das als Schalker. Freud und Leid liegen manchmal sehr eng beieinander. Um das zu untermauern erzähle ich euch von meinem schönsten Erlebnis! Es war der Abend des UEFA-Cup-Sieges 1997. Ich habe damals alle Spiele mit unserem “VHS-Dinosaurier-Videorecorder” aufgenommen. Das Finale wurde auf der heimischen Couch gesehen. Damals wohnte ich noch in einem kleinen 400 Seelen Dorf, bestehend lediglich aus einer langen Straße. Ich war 16 Jahre alt und durfte mit meinem Vater das erste Bier meines Lebens trinken. Es blieb natürlich nicht bei einem. Als Wilmots den letzten Elfer verwandelt hatte, bin ich volltrunken mit meinem Vater in kompletter Schalkemontur die lange Straße lautstark gröhlend rauf und runter getorkelt… Plötzlich gingen überall die Lichter an und die Türen auf, da haben wir zugesehen, dass wir schnell wieder verschwinden. Ein unvergesslicher Abend! Ich leite auf Facebook die FC Schalke 04 Fan-Community und habe eine eigene Werbseite. www.hassanscorner.de ist ein Blog für den FC Schalke 04. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit der RevierSport und werde die Saison aus Schalker Sicht für euch begleiten. Ich wünsche viel Spaß in Hassan’s Corner, hier auf RevierSport.de

Wenn wir Schalker etwas können, dann ist es das Zeugen von guten Torhütern. Ralf Fährmann ist mal wieder der beste Beweis dafür. Er hat nichts von seiner alten Klasse verloren. Er ist sogar noch wesentlich besser geworden. Wenn man sich sein Stellungsspiel anschaut, dann hat er sich bei keinem hohen Ball die Blöße geben müssen. Zwei Fäuste für ein Hallelujah, sozusagen. Dazu noch die zahlreichen Paraden, vorallem den Außenristschuss von Lewandowski. Wie hat er das denn gemacht? Einfach nur eine Weltklasseparade! Sicherlich werden noch sehr schwere Spiele kommen und Ralf Fährmann wird auch noch Fehler machen. Genau wie sein Vorgänger es auch getan hat. Ich erinnere mich noch vor einigen Jahren, wo sich unser Ex-Torwart gegen Hansa Rostock einen Megabock vom Allerfeinsten geleistet hat. Sowas wird Ralf vielleicht auch noch passieren. Doch mit einem kann er zählen – 100% Unterstützung der kompletten Schalker Anhängerschaft.

Die Sorgenkinder

Die Super Nanny wäre im Trainerstab vielleicht keine schlechte Verpflichtung. Wenig Bock, null Bock – Jurado. Mit langweiliger Lustlos-Ausstrahlung schlendert er übers Grün. Jurado scheint überhaupt keine Lust auf die neue und schnellere Spielweise von Coach Rangnick zu haben. Das sieht man Ihm deutlich an. Trotzdem professionell gespielt, aber Freude sieht anders aus. Den Eindruck bekommt man aber nicht seit dem Super Cup, im Trainingslager war es genau dasselbe Bild. Horst Heldt hat Jurado bereits zweimal angezählt und gesagt: "Von Jurado erwarte ich mehr!" – Recht hat der Mann.

Frauen kommen meistens zu spät. Uschi ist zwar keine Frau, aber er kam gar nicht. Zumindest nicht ins Spiel. Es scheint so als würde sich Marco Höger auf der rechten Verteidigerposition festspielen. Atsuto Uchida wird es schwer haben. Zudem kommt Tim Hoogland, der übrigens, noch kein einziges Spiel für Schalke 04 absolvieren konnte, auch bald zurück. Er befindet sich im Individualtraining. Ist aber körperlich und gesundheitlich wieder gut beisammen. Plötzlich wechselt das Überangebot von links nach rechts! Marco Höger hingegen ist ein Junge der bisher seine Sache recht ordentlich macht.

Kommen wir zum Flummi der jungen Truppe. Nimmst du einen Flummi ins Visier und wirfst Ihn auf den Boden, dann kommt er geradlinig zu dir zurück. Beim nächsten Mal kann es aber sein, dass er dir verspringt und du dich mächtig strecken musst um diesen fangen zu können. Solch eine Wundertüte ist meiner Meinung nach auch Joel Matip. Ich kenne keinen Spieler über den ich mich während eines Spiels so oft ärgere und den ich aber auch lobe! Licht und Schatten sollten als Attribute in seinem Personalausweis eingetragen werden. Der Junge hat enormes Potenzial, jedoch ist er für mich kein defensiver Mittelfeldspieler. Wie "Langmann" beim Film "Werner beinhart" springt er immer am hochsten. Ist aber auch kein Wunder bei seiner Körpergröße. Jedoch machen Ihm die kleinen Spieler sehr zu schaffen!

Umgekehrt ist es bei Anthony Annan. Unten hui, oben pfui. Technisch enorm stark, schnelles handeln und immer eine Idee wo der Ball hin könnte. In der Lufthoheit aber eher ein Leichtgewicht. Annan ist ein Spieler der einem schon etwas Leid tun kann. Immer ein Lächeln parat, höflich und freundlich – aber anscheinend noch komplett ohne Bindung zum Verein. Nicht zur Mannschaft, aber zum Verein. Da schrillen bei einem traditionsbewussten Schalker die Alarmglocken! Ich fände im Fall Annan eine Ausleihe innerhalb Deutschlands für sinnvoll. Vielleicht sogar in die zweite Liga. Dann kann er weiter Deutsch lernen und sammelt Spielpraxis, falls sich jedoch ein Verein erbarmen sollte und ihn kaufen möchte, dann sollte man Ihn ziehen lassen. Ferner er will auch! Zwei Angebote aus der Türkei und Dänemark hat er abgelehnt. Aktuell soll Leicester City interessiert sein.

Ein erfahrener Spieler und ein junger "Ich-hau-dich-weg" konkurrieren um den Platz neben Benedikt Höwedes. Der neue Schalker Kapitän bildete ein tolles Duo zusammen mit Kyriakos Papadopoulos. Das noch nicht alles zu 100% klappte liegt wohl daran das die beiden einfach noch nicht so viele Spiele zusammen gespielt haben. Ich darf mal erinnern, Bordon und Höwedes hat am Anfang auch nicht ideal gepasst. Wir dürfen zurecht von den beiden noch viel erwarten! Etwas auf der Strecke bleibt dabei Sorgenkind Christoph Metzelder. Wer vorne schnelle Spieler haben will, der möchte sie logischerweise auch hinten. Metzelder ist nie der richtig schnelle gewesen, kam meistens vom Stellungsspiel. Jedoch beinhaltet Papadopoulos beides. Er hat die nötige Geschwindigkeit und immer ein Auge auf den Angreifer, kleinere Mini-Aussetzer trüben aber noch viel zu oft seine Gesamtleistung.

Eines hat der Super Cup vollbracht - Man(n) hat wieder richtig Bock auf Bundesliga...

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