In Berlin ist er geboren und aufgewachsen, ehe er im Sommer 2008 von Hertha 03 Zehlendorf zu Borussia Dortmund wechselte.Seit wenigen Wochen lebt er nun in Stuttgart, wo er einen Vertrag bis 2013 unterschrieben hat.
„Ich danke Dortmund für zweieinhalb schöne Jahre, aber in Stuttgart sind meine Perspektiven besser“, sagt der deutsche U18-Nationalspieler. Das wirkt grotesk, da sein Wechsel eine automatische Sperre bis zum 30. Juni nach sich zog. So sammelt Rüdiger derzeit nur im Training und in Testpartien die Spielpraxis, die in seinem Alter durch nichts zu ersetzen ist.
„Ich bin physisch auf dem besten Stand und jederzeit bereit“, sagt der Jungjahrgang. Aber er weiß, dass er seine Qualitäten erst zur neuen Saison unter Beweis stellen darf. „Ich brenne auf die nächste Spielzeit“, bemerkt Rüdiger, und man glaubt es ihm gerne. Schließlich dreht sich sein Alltag um Fußball.
"Mein Bruder Sahr Senesie ist mein Vorbild"
Er lebt allein in seiner Wohnung, bekommt nur ab und zu Besuch von seiner Familie. Unter diesen Voraussetzungen bereitet sogar der Schulbesuch ein wenig Abwechslung, auch wenn Rüdiger nach den ersten Berufungen für die DFB-Auswahl noch über einen Abbruch nachdachte. „Die Schulen in Baden-Württemberg sind schon anspruchsvoll, aber der Wechsel war nicht so schwer. Ich bin gut klargekommen, weil der Verein und meine Familie mich unterstützen. Das reicht“, betont der Zwölftklässler.
Rüdigers Lieblingsfächer sind Mathe, Sport und Englisch, und letzteres soll ihm in seiner Laufbahn noch behilflich sein. Wer in seiner Jugend schon alle Himmelsrichtungen kennen gelernt hat, dem dürfte Deutschland bald zu klein werden. „Mein Bruder Sahr Senesie ist mein Vorbild“, sagt Rüdiger, und das lässt nicht unbedingt auf eine strukturierte Karriereplanung schließen.
Mit 18 war Senesie Profi beim BVB, mit 25 steht er vor den Scherben seiner Karriere. Der Regionalligist FC Homburg hat ihn unlängst suspendiert, weil er sich mitten im Abstiegskampf bei anderen Vereinen angeboten hat. „Die Chancen stehen gut, dass ich höher lande als er“, glaubt Rüdiger. Immerhin haben sie schon einmal den selben Berater...