Der Kreisligist, gleichsam die am tiefsten spielende Mannschaft im Turnier, siegte beim erstmals ausgetragenen Revier Masters. „Wir sind einfach ein Team“, sagte Trainer Arnd Krosch nach der Siegerehrung, „Das zahlt sich gerade in der Halle aus, weil wir auch in Unterzahl-Situationen erfolgreich sein können.“
Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Frohnhausener ihre Kreisliga-Staffel so gut wie gewonnen haben, während alle anderen Trainer darauf achten mussten, sich im Saison-Endspurt nicht personell zu schwächen. So trat beispielsweise der VfB Kirchhellen nur mit sieben Akteuren an, sodass sich auch der 44-Jährige Trainer Jörg Kulms das Trikot anzog. „Zwei Mann haben bei uns sogar durchgespielt“, sagte er im Anschluss, „mit vollem Kader hätten wir hier sicher besser abgeschlossen. Auch Saarns Trainer Olaf Rehman sprach exemplarisch für eine Reihe seiner Kollegen: „Ich habe sieben Spieler nicht mitgenommen. Aber was soll ich machen? Hier kann ich nur um Verständnis bitten.“
Überhaupt waren die beiden Mülheimer Vereine gute, weil vor allem beim Punktesammeln sehr zurückhaltende Gastgeber. Besser machten es da die beiden Vertreter aus Essen und Duisburg, die im Halbfinale unter sich waren. In diesem kam es unter anderem zum deutlichen 6:1-Sieg von Phönix gegen die mit der Bezirksliga-Truppe angetretenen Sportfreunde Hamborn, bei denen die erste Mannschaft zeitgleich in Tönisberg um Landesliga-Punkte spielte. Deren Coach Ali Güzel sah die Ursache für die Niederlage vor allem in der kurzfristigen Änderung der Spielplan, der vorsah, dass der FSV Duisburg nach dem letzten Gruppenspiel noch eine Pause bekommen sollte. „Da lagen wir noch draußen auf der Wiese und mussten ohne Vorbereitung auf den Platz. Wir haben das wirklich nicht mitbekommen.“
Weniger deutlich dominiert Phönix im Anschluss das Finale. Nach Toren von Sertan Malca und Tuncay Kurmaly reichte dem FSV Duisburg der Anschlusstreffer durch Coskum Erbay nicht mehr. „Die haben das verdient gewonnen, weil sie aggressiv gespielt haben“, gab Co-Trainer Ali Eken zu. Für uns ist die Liga wichtig, weil wir da noch um den Aufstieg in die Verbandsliga spielen.“ Darüber, wie man das Turnier annehmen soll, schienen sich die Beteiligten noch uneins. Zwar wurde an allen Ecken und Enden betont, dass das Revier Master gerade zu diesem Zeitpunkt der Saison den Charakter eines Just-for-fun-Turniers haben sollte, doch andererseits spielten sich Aktive und Zuschauer mehrmals wie wildgewordene Kampfhähne auf. Negativer Höhepunkt war hierbei die Begegnung zwischen Safakspor Oberhausen und Phönix Essen, die 1:18 Minuten vor dem Ende beim Stand von 1:1 kurz vor dem Abbruch stand. Schon in der Partie zuvor fiel der Safakspor-Anhang dadurch auf, dass er durchgehend Union Mülheims Abdul Haimani verbal attackierte. Nun konnte er nur mit Mühe davon abgehalten werden, das Feld zu stürmen. Zu den Tumulten, bei denen auch die RevierSport-Kamera kurzzeitig entwendet wurde – Bilder waren offensichtlich nicht erwünscht – sagte Safakspor-Trainer Özay Aydin im Anschluss: „Die Schiedsrichter haben konsequent gegen uns gepfiffen. Das ist Scheiße gelaufen.“
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